Hier ein altes Bauernhaus, in dem Generationen von Menschen gelebt haben, da eine Industriehalle, die der Stolz einer ganzen Stadt war, oder dort das einstmals prächtige Geschäftshaus, in dem die Eltern und Großeltern ihre Kleidung kauften – nichts, aber auch gar nichts ist vor der Abrissbirne sicher. In Bayern, in einem Bundesland, das so stolz auf seine Kultur ist, hat immer noch viel zu oft der Bagger Vorfahrt. Wie rigoros im Freistaat vorgegangen wird, zeigt auf bedrückende Art und Weise die Aktion „Abriss des Jahres“ des bayerischen Landesvereins für Heimatgeschichte. Klar: Hinter manchem Abriss steckt die pure Not, ein Privateigentümer oder eine Stadt, die die aufwendige Sanierung nicht leisten können. Aber in vielen Fällen liegt es ganz einfach an Lustlosigkeit, an mangelnden Ideen, an fehlendem Willen und an falsch verstandenem Pragmatismus. Der Neubau ist halt billiger und praktischer und geräumiger...