Der Rauswurf von Melanie Huml (CSU) aus dem bayerischen Kabinett kommt nicht überraschend. Tatsächlich ging die Karriere der Bambergerin bereits vor drei Jahren zu Ende – mit ihrem Nichtrücktritt. Als im August 2020 Gesundheitsministerin Huml die Verantwortung dafür übernehmen musste, dass Tausende von Reiserückkehrern wochenlang die Ergebnisse ihrer an der Autobahn genommenen Corona-Tests nicht erhielten, ließ Ministerpräsident Markus Söder die Oberfränkin im Amt – mit den Worten, sie solle die Scharte selbst auswetzen. Huml wirkte in der Pressekonferenz neben Söder hilflos und verloren, vollkommen schwach. Es war kein Wunder, dass die ohnehin ambitionslos wirkende Huml wenige Monate später das Gesundheitsministerium für den ehrgeizigen Klaus Holetschek räumen musste und im weitgehend unbedeutenden Europaministerium landete.