Auch die heutigen Versionen früherer Kleinwagenklassiker wie Mini Cooper oder Fiat 500 wirken im Vergleich zu ihren Urahnen reichlich aufgedunsen – als hätte man ihnen zu viel Kortison verabreicht. Und dann sind da noch die dicken SUVs, für die sogar schon Parkplätze verbreitert werden mussten. Die Größenentwicklung von Kraftfahrzeugen lässt sich einerseits mit einem reichlichen Nährstoffangebot erklären. Egal, wo man sich im Land befindet, der Sprit kommt zuverlässig wie eh und je aus der Zapfsäule – Energiekrise hin oder her. Hinzu kommen psychologische Faktoren. Manche Wissenschaftler sehen in furchteinflößenden Straßenpanzern so etwas wie rollende Persönlichkeitsprothesen, die ihren Besitzern ein Gefühl von Überlegenheit verschaffen sollen – was offensichtlich viele Leute nötig haben.
Straßen-Dinos unter Druck
Die britischen Forscher haben aber auch ausgerechnet, dass bei besonders kleinen wie auch bei besonders großen Tieren das Risiko des Aussterbens deutlich höher ist als bei mittelgroßen Spezies. Als abschreckendes Beispiel gelten die Dinosaurier, die zu groß geworden waren, um die kalte und nährstoffarme Periode nach einem gigantischen Asteroideneinschlag vor 66 Millionen Jahren zu überstehen.
Vielleicht geht es zu großen SUVs irgendwann genauso. In innerstädtischen Verkehrsökosystemen ist bereits seit einiger Zeit eine Verschlechterung der Lebensbedingungen für die automobilen Dickschiffe festzustellen, etwa in Form gesalzener Parkgebühren oder in Gestalt von Aktivisten, die nachts die Luft aus den Reifen lassen – wovon wir uns ausdrücklich distanzieren. Wir wollen schließlich nicht schuld sein, wenn die Dinosaurier der Straße aussterben.