Zuvor hatte sich bereits Erdogan zu Wort gemeldet. „Sport bedeutet Frieden und Brüderlichkeit. Sport ist unvereinbar mit Gewalt“, schrieb der 69-Jährige beim Kurznachrichtendienst X: „Wir werden niemals zulassen, dass Gewalt im türkischen Sport stattfindet.“
Verband kündigt Sanktionen an
Der ehemalige türkische Nationaltrainer Stefan Kuntz wünschte dem Schiedsrichter bei Instagram auf Türkisch gute Besserung, sprach von „unschönen Szenen“ und warb für „mehr Respekt“ im Fußball. Der türkische Fußballverband wertete das Geschehen als „abscheulichen Angriff“, der nicht allein Meler gegolten habe: „Diese unmenschliche und verabscheuungswürdige Attacke richtete sich gegen alle Akteure des türkischen Fußballs.“
Der Verband kündigte „strengste“ Sanktionen an. „In Abstimmung mit unserem Staat wurden gegen die Verantwortlichen und Anstifter dieses unmenschlichen Angriffs alle ihnen gebührenden Strafverfahren eingeleitet. (...) Auf Beschluss des Vorstandes des türkischen Fußballverbands wurden die Spiele in allen Ligen auf unbestimmte Zeit verschoben“, hieß es weiter.
Ausgleich in der Nachspielzeit
Rizespor hatte in der Nachspielzeit den Ausgleich erzielt, bevor Koca auf das Spielfeld kam und Meler angriff. „Mein Gehirn hat verrückt gespielt“, sagte Koca, der wie sein Klub Erdogans Partei AKP nahe stehen soll, unmittelbar nach dem Spiel bei Beyaz TV: „Ich weiß nicht mehr, was ich getan habe.“
Die Attacke dürfte Folgen haben, nicht allein für den Täter. Schon zuletzt waren über die Türkei hinaus gewalttätige Exzesse rund um Fußballspiele immer mehr in den Fokus geraten. In Griechenland finden alle Spiele der Meisterschaft bis zum 12. Februar 2024 unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Und auch in Deutschland kochten die Diskussionen um Stadiongewalt zuletzt hoch.