Ein Ja mit Bauchschmerzen Gemeinderat stimmt für den Bau eines Fußweges von der Austraße nach Altenplos

Von Heike Hampl
 Foto: red

Klar ist: Die schnellste Lösung für die Gefahrenstelle an der Austraße ist ein neuer Fußweg. Trotzdem stritten sich die Heinersreuther Gemeinderäte am Freitagabend darüber, ob man den Weg nun bauen soll oder nicht. Bis Verwaltungsleiter Karl-Heinz Hübner einschritt - und die Gemeinderäte letztlich doch dafür stimmten.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Zwischen Altenplos und Heinersreuth liegt die Austraße. Immer schon ist es für die Bewohner gefährlich, wenn sie zu Fuß zur Arbeit, zum Einkaufen, in die Schule oder zum Kindergarten gehen. Denn dann müssen sie die B85 überqueren. An einer Stelle, an der 80 Stundenkilometer erlaubt sind. Ohne irgendeine Form der Querungshilfe. Mittlerweile wohnt eine Familie mit vier Kindern in der Austraße. Im vergangenen November hatte der Kurier in seiner Serie "Sicher zur Schule" diese Gefahrenstelle vorgestellt. Eine Woche lang hatten wir Videos, Karten, interaktive Bilder und Zeitungsartikel zum Thema veröffentlicht.

Und damit etwas erreicht: Anfang Januar besichtigten die Polizei, das Staatliche Bauamt und das Landratsamt gemeinsam mit Vertretern der Gemeinde die Gefahrenstelle. Ergebnis: Eine Verkehrsinsel kommt wegen der Linksabbiegerspuren nicht infrage. Das Ortsschild kann auch nicht versetzt werden. Deswegen rieten die Behörden und die Polizei, einen Fußweg nach Altenplos zu bauen. Der Haken: Es könnte sein, dass die Gemeinde alleine auf den Kosten sitzen bleibt.

Gemeindräte vom Staatlichen Bauamt enttäuscht

Am Freitagabend war nicht jeder der Gemeinderäte damit einverstanden. "Die staatlichen Stellen lehnen seit Jahren alles ab, was sinnvoll wäre, verstecken sich hinter Vorschriften und bieten uns jetzt eine Pseudo-Lösung", sagte Rainer Böhner (SPD). Er erhielt Zuspruch von Elisabeth Linhardt (SPD): "Die Gefahr geht von der Bundesstraße aus, deswegen ist das Staatliche Bauamt zuständig. Wir werden jetzt zu einem faulen Kompromiss gedrängt." Sie erinnerte aber auch daran: "Auf der anderen Seite haben wir eine Verantwortung und können nicht einfach nichts machen."

Ingrid Kohler (SPD) war von dem Bau eines Weges auch nicht überzeugt: "Das Beste wäre, das Ortsschild zu versetzen, damit die Leute einfach langsam fahren. Die Sache ärgert mich maßlos." Noch mehr Kritik kam von Jürgen Weigel (SPD): "Es ist gewissenlos und verantwortungslos vom Staatlichen Bauamt. Das können wir uns nicht bieten lassen. Wir als kleine Gemeinde müssen immer bezahlen."
Die Diskussion war hitzig, bis Verwaltungsleiter Karl-Heinz Hübner einschritt. "Wir kämpfen an dieser Stelle schon lange gegen Windmühlen. Die einzige schnelle Lösung und Hilfe ist dieser Weg. Es gibt eine Gefahr und die müssen wir entschärfen."
Letztlich fiel der Grundsatzbeschluss für den Weg einstimmig aus - wenn auch mancher
Gemeinderat zögerte, seine Hand zu heben.

Bilder