Meditative Stimmung
Allerorten sieht man lächelnde Menschen. Viele Kinder spielen zwischen den Erwachsenen. Vielleicht ist es die Hitze, vielleicht die ständige, mantraartige Wiederholung von Rhythmen und Melodiefolgen, die dem Techno innewohnt, aber auch nüchtern verfällt man hier bald in eine meditative Stimmung. Gleichmut und Entspannung machen sich breit.
"Freiheit und Gemeinsamkeit"
„Man hat ein Festival, das seit über einem Jahrzehnt gewachsen ist. Freiheit, künstlerische Werte, Gemeinsamkeit, das sind Werte, auf die es aufbaut“, sagt Alexander Frelke. Der 33-Jährige aus Würzburg kommt fast seit Anbeginn des Festivals jedes Jahr wieder in die Fränkische Schweiz.
Familiär und ganzheitlich
Die Klangtherapie habe, laut ihm, genau die richtige Größe. „Es wurden mal 5000 Tickets verkauft, jetzt sind es 3500 - das macht es familiär. Man trifft auch in jedem Jahr viele Leute, die man nur von hier kennt, die auch jedes Jahr kommen“, sagt Frelke. „Vor allem, dass es so viele Workshops und Dinge außerhalb der Musik gibt, finde ich gut. Dadurch entsteht ein ganzheitlicher Ansatz, bei dem es nicht nur um die Musik geht.“
Noch keine Bilanz der Polizei - Feuerwehr sorgt für Abkühlung
Die Polizeiinspektion Bayreuth Land will noch keine Bilanz ziehen. Einen vollständigen Überblick gebe man erst nach Einsatzende und damit frühestens am Montag. Auch ein ganzheitlicher Ansatz. Die Feuerwehr will sich ebenfalls nicht äußern. Im „Einsatz“ ist sie auf jeden Fall: Neben einer Bude mit veganen Gerichten und dem Chai Latte-Stand hat die Schressendorfer Feuerwehr ihren Bratwurst-Wagen. Immer wieder schickt sie außerdem ihr Tanklöschfahrzeug los und entlädt über die Dachspritze den Tank auf das Festivalgelände.
Jubel und Vernunft
Laut jubelnd tanzen die Festivalbesucher unter dem künstlichen Regen. Ist der Tank dann leer erklingen Rufe nach Zugabe und Applaus für die Feuerwehr. Wasser ist überhaupt ein großes Thema: Auf dem Festivalgelände bilden sich lange Schlangen vor den Wasserhähnen. Man sieht relativ wenige Menschen mit einem Bier in der Hand. „Die Leute scheinen wirklich vernünftig zu sein in diesem Jahr“, sagt dazu Nistler. Es ist aber eben auch wirklich sehr heiß.
Vorläufige Bilanz der "Klangtherapie"
Das Klangtherapie-Festival bei Plankenfels fand in diesem Jahr zum 15. Mal statt. Eine vollständige Bilanz der Einsätze konnte gestern noch nicht gezogen werden. Bereitschaftsleiter Marco Schreck vom Bayerischen Roten Kreuz in Hollfeld schätzte aber, dass die Zahl der Einsätze auf dem Niveau der Vorjahre liegt: „Wahrscheinlich haben wir am Ende zwischen 300 und 400 Behandlungen.“ Es sei „sehr friedlich“ zugegangen auf dem Festival. Neben hitzebedingten Problemen habe es vor allem Verletzungen durch Schnitte und eingetretene Zelt-Heringe gegeben. Behandlungen wegen Betäubungsmitteln hielten sich laut Schreck „stark in Grenzen“. Die Hitze schien dabei auch ihr Gutes zu haben: Es gab wenige Zeckenbisse zu beklagen.