So kam das Kreuz auf den Turm
Der Turm war übrigens von Anfang an ein Glocken- aber kein Kirchturm. Das Kreuz auf seiner Spitze trägt er erst seit 1964. Am 25. Mai hatte die Kirchengemeinde einen Bauantrag auf Anbringung des Kreuzes gestellt. Allerdings fiel die Sitzung des Bauausschusses aus, der die Genehmigung hätte erteilen müssen. Irgendwie kam das Kreuz dennoch auf die Turmspitze. Angeblich soll der damalige Stadtpfarrer Schley mit Oberbürgermeister Hans-Walter Wild einen entsprechenden Plan ausgeheckt haben. Obwohl der Stadtrat kontrovers diskutierte, blieb das Kreuz oben.
Kirchentausch ist nur Legende
Hartnäckig hält sich die Legende, dass im Austausch gegen die Schlosskirche die Bamberger Protestanten eine katholische Kirche erhalten hätten. „Das stimmt so nicht,“ sagt Bayer. St. Stephan, um diese Kirche handelt es sich, war von Kaiserin Kunigunde gestiftet worden und fiel im Zuge der Säkularisation 1803 den bayerischen Kurfürsten anheim. Wegen der kuriosen Entwicklung, dass im katholischen Erzbistum immer mehr evangelische Beamte tätig waren, wurde diesen im Jahr 1807 schließlich die Kirche St. Stephan zugebilligt.