Keine höhere Gebühr Presseck schont seine Familien

Klaus Klaschka
Ein Gebührenbescheid fürs Abwasser. Foto: picture alliance / dpa/Franziska Kraufmann

Die Gemeinde müsste eigentlich die Bürger bei den Gebühren für Abwasser und Kanal stärker zur Kasse beten, tut es aber nicht. Stattdessen gibt es eine andere Lösung.

 
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Eigentlich müsste Presseck die Abwasser- und Kanalgebühren erhöhen. Tut es aber nicht. Statt dessen hat der Gemeinderat beschlossen, eine pauschale Grundgebühr von 84 Euro im Jahr für jeden Einleiter einzuführen. Damit werden größere Familien mit mehr Wasserverbrauch nicht stärker belastet als kleine Familien oder Einzelpersonen. Normalerweise wird die Kanalgebühr nach dem Verbrauch von Frischwasser veranschlagt - unterstellt, dass ein Kubikmeter Wasser nach dessen Gebrauch dann in die Kanalisation abgegeben wird.

Nachdem zum Beispiel Haushalte mit mehreren Kindern auch mehr Wasser verbrauchen, müssten sie künftig auch mehr Kanalgebühren zahlen, wenn die Einleitungsgebühr pro Kubikmeter erhöht würde. Allerdings muss die Gemeinde vermehrte Kosten für Investitionen und den gestiegenen Strompreis für das Kanalsystem einfordern. Die werden nun mit der pauschalen Grundgebühr sozial ausgewogen auf alle Einleiter gleichmäßig verteilt. Auch nicht mehr belastet werden Besitzer kleiner Gärten ums Haus herum, für die sich eine Regentonne nicht lohnt. Die gießen zwar aus der Wasserleitung, lassen das Wasser aber versickern und belasten die Kanalisation nicht.

Die neue Pauschale wird nur in den Ortsteilen Presseck, Wartenfels und Heinersreuth erhoben. Die sind ans Pressecker Kanalsystem angeschlossen; die anderen Ortsteile mit eigener Abwasserreinigung nicht. Sie trifft auch nicht die Stadtsteinacher Stadtteile Römersreuth und Schwand, die Wasser aus Presseck bekommen.

Wegen gestiegener Preise für die Erschließung von Baugebieten hat der Gemeinderat auch die Grundstückspreise erhöht. Bislang kostete der Quadratmeter „Am Sonnenhang“ 48 Euro. Für neu zu erwerbende Grundstücke werden nun 65 Euro verlangt. „Damit ist Presseck aber immer noch einiges günstiger als andere Gemeinden in der Region“, betonte Bürgermeister Christian Ruppert. Für neue Grundstücke gebe es bereits Reservierungen.

Ebenfalls beschlossen hat der Markt Presseck seine Mitgliedschaft im Landschaftspflegeverband des Landkreises. Der Pressecker Jahresbeitrag beläuft sich auf 863 Euro im Jahr. Geschluckt hat der Gemeinderat bei den Kosten für die Prallwand, die im Zug der Sanierung der Schul-Turnhalle installiert werden muss. Für 53 000 Euro hat er den Zuschlag erteilt.

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