Junges Gemüse auf dem Teller

Von Norbert Heimbeck
Romanesco mit KräutersauceFoto: Wirths PR Foto: red

Die ersten Bärlauchernten dieses Frühjahrs haben Hobbyköche enthusiastisch gefeiert – Einträge bei Facebook belegen dies. Auch der erste  Spargel aus deutschem Anbau wurde bereits gesichtet. Doch der Frühling hat in Sachen köstliches Gemüse noch weit mehr zu bieten.

 
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Wann immer möglich, sollte man die die Möglichkeit nutzen, regional angebautes Gemüse zu genießen. Es ist wegen der kurzen Transportwege frischer und vitaminreicher als Importware und kann unter natürlicheren Bedingungen gedeihen. Sich „bioklimatisch“ zu ernähren, ist nicht nur gesünder, sondern schont auch die Umwelt. Verzichten müssen wir dabei kaum. Wer saisonales Gemüse auf den Teller holt, entdeckt dabei unter Umständen längst vergessene Sorten neu – Beispiele, die in den vergangenen Jahren kulinarisch Furore gemacht haben, sind etwa Pastinaken, Topinambur und Rote Bete.

Spinat, Mangold, Lauch, Kohlrabi, Spitzkohl, Blumenkohl, grüne Bohnen, Erbsen sowie viele Blattsalate und Brennnesseln haben im Frühjahr Saison. Dieses „Grünzeug“ ist besonders vitalstoffreich und ein guter pflanzlicher Calcium- und Eisenlieferant. Dabei enthält es kaum Kalorien, aber umso mehr frisch-aromatischen Geschmack. Heimische Kräuter wie Petersilie, Dill und Schnittlauch schmecken jetzt besonders würzig und verfeinern viele Gerichte. Kleingehackt über das Essen gestreut, sind frische Kräuter eine appetitanregende Deko. Gleichzeitig liefern sie die wichtige Extraportion Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente.

Leichte Kräutersuppe

Das braucht man:2 fein gehackte Schalotten3 EL Butter750 ml Gemüsebrühe1/2 Knoblauchzehe2 Scheiben Weißbrot2 Bund frische Kräuter (Petersilie, Dill, Schnittlauch, Kerbel)150 g Sahne-JoghurtSalz, Pfeffer1/4 Beet Kresse

So wird’s gemacht: Die Schalotten in einem Topf in 2 EL Butter glasig dünsten. Die Gemüsebrühe aufgießen und zum Kochen bringen. Inzwischen die Knoblauchzehe fein hacken. Die restliche Butter in einer Pfanne erhitzen und den Knoblauch darin andünsten. Weißbrot in Würfel schneiden, zugeben und von allen Seiten knusprig anrösten. Die Kräuter putzen, waschen, fein wiegen und in die Brühe geben. 2 Minuten kochen lassen. Die Suppe vom Herd nehmen und im Mixer oder mit dem Pürierstab fein pürieren und anschließend durch ein Sieb gießen. Sahne-Joghurt cremig rühren und unter die Suppe ziehen, mit Salz und Pfeffer pikant abschmecken. Die Suppe mit Kresse bestreuen und mit Brotwürfeln servieren.

 

Gefüllte Mangold-Taschen

Das braucht man:4 große Mangoldblätter4 runde Ziegenfrischkäse (à 20 g)1 kleine Zwiebel1/2 Knoblauchzehe4 Scheiben gekochter Bauchspeck3 EL AvocadoölPfeffer, Salz

So wird’s gemacht: Mangold waschen und in wenig kochendem Salzwasser 20-30 Sekunden blanchieren, herausnehmen und kalt abschrecken. Die Zwiebel schälen, in nicht zu kleine Würfel schneiden, die Knoblauchzehe abziehen und fein würfeln. 1 EL Avocadoöl erhitzen, Zwiebeln, Knoblauch andünsten, zum Schluss die Speckscheiben ganz kurz mitdünsten. Den Ziegenkäse mit Speck einwickeln. Die Mangoldblätter auf einer Arbeitsfläche ausbreiten. Auf jedes Blatt einen mit Speck eingewickelten Ziegenkäse legen, Zwiebeln und Knoblauch darüber geben, mit Pfeffer und Salz würzen. Den Ziegenkäse mit dem Mangoldblatt einschlagen und die Mangoldtaschen in 2 EL heißem Avocadoöl von beiden Seiten je 2 Minuten braten.

Tipp: Dieses leckere Rezept kann sehr leicht variiert werden: Anstelle von Mangold kann man Wirsing, Pak Choi oder Spitzkohl nehmen, statt Ziegenkäse schmeckt auch Kräuter-Frischkäse. Wer keinen gekochten Bauchspeck zur Hand hat, greift zu Frühstücksspeck oder Bacon. Gut schmecken die gefüllten Mangold-Taschen auch mit leicht gerösteten Pinienkernen oder Sonnenblumenkernen bestreut.

 

Romanesco mit Kräutersauce

Das braucht man: 600 g Romanesco (geputzt)2 TL Butter1 Tomate200 ml Milch150 g Tilsiter2 EL frisch gehackte Kräuter (Thymian, Majoran, Rosmarin, Basilikum)1 feingehackte Knoblauchzeheweißer Pfefferfrisch geriebene Muskatnuss

So wird’s gemacht: Den Romanesco in Röschen teilen und knapp mit Salzwasser bedeckt garen, anschließend abtropfen lassen und in eine gebutterte, feuerfeste Form geben. Die Tomate waschen, in dünne Spalten schneiden und den Romanesco damit belegen. Die Milch erhitzen und den Käse darin vorsichtig auflösen, aber nicht zum Kochen bringen. Kräuter und Knoblauch zugeben und etwas ziehen lassen. Die Käsesauce mit Pfeffer und etwas frisch geriebener Muskatnuss abschmecken und über den Romanesco gießen. Im vorgeheizten Backofen einige Minuten überbacken. Als Beilage passen gebratene oder gebackene Kartoffeln.

 

Spinatnocken

Das braucht man:500 g frischer Spinat200 g Emmentaler250 g Weißbrot vom Vortag100 ml Milch2 Eier80 g MehlSalz, Pfeffer, Muskat50 g Butter8 Salbeiblättchen

So wird’s gemacht: Den Spinat putzen, waschen, in kochendem Salzwasser blanchieren, gut ausdrücken und fein hacken. Den Käse reiben. Das Weißbrot entrinden, klein würfeln, mit der Milch begießen und durchmischen. Den Spinat, die Eier, das Mehl, die Hälfte des Käses und die Gewürze zugeben und alles gut vermengen. Mit einem Esslöffel in der nassen Hand Nocken formen. Die Nocken in kochendes Salzwasser geben, die Hitze reduzieren und in 5-7 Minuten gar ziehen lassen. Mit einem Schaumlöffel herausheben und abtropfen lassen. Die Butter zerlassen und die Salbeiblätter darin schwenken. Die Spinatnocken in eine leicht gefettete Form geben, mit der Salbeibutter übergießen und mit dem Käse bestreuen. Unterm Grill kurz überbacken.

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