Junge Landwirte Loisa ist die Beste

Stephan Herbert Fuchs
Loisa Riedl aus Himmelkron gilt mit einem Notenschnitt von 1,1 als Beste des Prüfungsjahrgangs. Dafür erhielt sie aus den Händen von Schulleiter Martin Abt unter anderem einen Staatspreis. Foto:  

Bei der Freisprechung künftiger Landwirte bekommt die junge Himmelkronerin einen Staatspreis. Niemand schaffte so gute Noten wie sie.

 
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43 Absolventen des Ausbildungsberufes Landwirt aus den Städten und Landkreisen Bayreuth, Hof, Kulmbach und Wunsiedel haben jetzt ihre Zeugnisse und Urkunden erhalten. Für die „Freisprechungsfeier“ war erstmals die Regierung von Oberfranken statt wie bisher das jeweilige Landwirtschaftsamt zuständig. Hintergrund ist eine Neuorganisation der Ämter. Lediglich die Berufsberatung liegt weiterhin in den Händen der Landwirtschaftsämter. Unter den 43 Absolventen waren auch neun Damen.

Mit Loisa Riedl, Jan Morath und Christopher Schramm kommen alle drei Besten des Ausbildungsjahres aus Himmelkron. Bei der Verabschiedung betonten sämtliche Redner, wie wichtig die regionale Erzeugung von Lebensmittel vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie und des Ukraine Krieges sei.

„Die Bedeutung von Nahrungsmittelsicherheit ist uns allen wieder bewusst geworden“, sagte Burkhard Traub von der Regierung. Doch Landwirte stünden noch für vieles mehr: für den Erhalt der Kulturlandschaft für das gesellschaftliche Leben auf dem Land, für ein aktives Dorfleben und eine lebendige Dorfkultur.

Es gebe kaum einen anderen Beruf, der so abwechslungsreich und vielfältig sei, wie der des Landwirts, so der stellvertretende Hofer Landrat Frank Stumpf. Noch immer würden sich viele Menschen im Supermarkt keine Gedanken darüber machen, woher das reichhaltige Angebot eigentlich kommt. Dazu benötige es die Landwirte als hoch qualifizierte Fachkräfte, die sich ständig neuen Herausforderungen stellen müssten.

Von einem „Beruf der Zukunft“ sprach Andrea Brönner, die Leiterin des Beruflichen Schulzentrums Stadt und Landkreis Hof, zu dem auch die Berufsschule für Landwirte in Münchberg gehört. Zusammen mit Martin Abt, dem Leiter des Staatlichen Berufsschulzentrums III in Bayreuth, sprach sie aber auch die Herausforderungen an. „Das Problem ist die Akademisierung der Bildung“, sagte Andrea Brönner.

Der Kulmbacher BBV-Kreisobmann Harald Peetz sagte, der Unterricht bereite die jungen Leute darauf vor, dass sie es im Rahmen ihrer künftigen Tätigkeit auch immer wieder mit Teilen der Gesellschaft zu tun hätten, die „es nicht immer gut mit uns meinen“. Er appellierte an die frischgebackenen Landwirte, selbstbewusst zum eigenen Berufsstand zu stehen, schließlich seien seit den Krisen gerade die Bauern wieder mehr in den Mittelpunkt der Gesellschaft gerückt.

Auch Rainhard Kortschack vom Verband für landwirtschaftliche Fachbildung (VLF) sprach dieses Thema an. „So manch Verbraucher träumt noch immer von der lila Kuh“, sagte er. Die Landwirte müssten sich deshalb immer wieder aufs Neue bemühen, in der Gesellschaft Gehör zu finden. Sie haben ihre Ausbildung in Stadt und Landkreis Kulmbach bestanden: Mirijam Beierlein (Neuenmarkt), Stefan Köber (Kulmbach), Jan Morath (Himmelkron), Louisa Riedl (Himmelkron), Tobias Spiller (Himmelkron) und Florian Wehrfritz (Kulmbach).

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