Jetzt will der Kreisjugendring eingreifen Hilfe für die Hollfelder Skater

Von Thorsten Gütling
Nach wenigen Minuten wird's langweilig, sagt der erst 13 Jahre alte Fritz Brak. Das Problemn: Seit 3 Jahren kämpfen er und seine fReunde um einen Platz zum Skateboardfahren, das magere Zwischenfazit: eine große betonierte aber fast leere Fläche neben der Schule. Jetzt will der Kreisjugendring den Hollfelder Skatepark zu seinem Projekt machen. Foto: red

Nach der Kurier-Berichterstattung kommt Bewegung in die Sache. Der Kreisjugendring will den Hollfelder Jugendlichen helfen, einen Skatepark zu bauen - und kritisiert die Stadt Hollfeld für ihre Jugendarbeit.

 
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Der Bericht des Nordbayerischen Kurier über den nur schleppenden Fortgang des Hollfelder Skateparks hat den Geschäftsführer des Kreisjugendrings auf den Plan gerufen. Der Hollfelder Skatepark, so der Vorschlag von Rainer Nürnberger, soll zu einem Projekt des Kreisjugendrings werden. Der Vorteil: Spendensammlungen zur Realisierung des Projektes würden über den Kreisjugendring abgewickelt. Mit viel mehr Nachdruck gegenüber Unternehmen aber auch der Stadt Hollfeld, sagt Nürnberger. "Wir ziehen unsere Projekte durch, geben nicht klein bei", sagt der Geschäftsführer.

Was sich wie eine Drohung gegenüber der Stadt anhört, ist so weit gar nicht davon entfernt. Auch wenn Nürnberger zugibt, dass keine Kommune zur Jugendarbeit gezwungen werden könne und ausdrücklich die Jugendarbeit der Hollfelder Vereine und Verbände lobt. Eine sogenannte offene Jugendarbeit finde vonseiten der Stadt dagegen überhaupt nicht statt. Dabei gebe es aber ein Kinder- und Jugendhilfegesetz, aus dem sich ableiten lasse, dass die stadt das müsse.

Denn: Kinder- und Jugendarbeit sei keine freiwillige Leistung sondern eine Pflicht- und Querschnittsaufgabe, sagt Nürnberger und nennt ein Beispiel dafür, dass die Stadt diesem Auftrag nicht nachkommt: das Hollfelder Jugendcafé. Das sei von der Stadt auch nie wirklich unterstützt worden. „Und dass ein Verein zur Jugendhilfe einfach so abgewürgt wird, kommt in Bayern nicht oft vor“, sagt Nürnberger.

Hollfelds Bürgermeisterin Karin Barwisch ärgern diese Aussagen. Von Abwürgen könne keine Rede sein. Immerhin habe die Stadt das Jugendcafé bisher immer mit 5000 Euro im Jahr unterstützt. Seit die Mittagsbetreuung der Schulkinder aber nicht mehr im Jugendcafé, sondern in der neu geschaffenen Mensa der Gesamtschule stattfinde, hielten sich nur noch selten Jugendliche im Café auf. Sie habe den Verein daher gebeten, dem Stadtrat ein neues Konzept vorzulegen. Bis heute sei das nicht geschehen. Im Gegenteil: Man habe sogar zugegeben, dass derzeit kaum Bedarf für ein Jugendcafé bestehe. Mit welcher Berechtigung solle der Stadtrat dort also weiter fördern, noch dazu angesichts der angespannten Finanzlage der Stadt, fragt Barwisch.

Und die Bürgermeisterin verweist auf weitere Jugendprojekte der Stadt, unter anderem das Ferienprogramm. „Das kupfern sich andere sogar von uns ab.“

Fritz Brak und seine Freunde finden das Skateboardfahren auf der Skateanlage, für die sie drei Jahre gekämpft haben, trotzdem langweilig. Nur eine alte Halfpipe, die die Stadt übrig hatte, steht bisher dort. Und dass die fünf Jugendlichen, alle zwischen 13 und 21 Jahre alt, von selbst genügend Spender auftreiben, um die Anlage attraktiver zu gestalten, bezweifelt Nürnberger, der Geschäftsführer des Kreisjugendrings. Denn neben mangelnder Unterstützung fehle der jungen Gruppe eine vereinsähnliche Struktur. Ohne die könnten keine Spenden gesammelt werden. Und es fehlten Kontakte.

Und dann sei da noch fehlendes Fachwissen im Spiel. In einem Spendenaufruf im Hollfelder Amtsblatt war von 3000 Euro die Rede, die benötigt würden, um die Skateanlage in einen „einigermaßen nutzbaren Zustand zu versetzen“. Die genannte Summe ist eine Schätzung der Stadt. Nürnberger dagegen spricht von 8000 bis 10.000 Euro für eine attraktive Anlage und ist optimistisch, dass er das Geld zusammenbekommt.

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