In der Krankenversorgung soll das Jenaer Klinikum auch wegen der von der Bundesregierung geplanten Klinikreform künftig eine stärker koordinierende Rolle in Thüringen einnehmen. Es arbeite bereits in Netzwerken mit Krankenhäusern vor Ort zusammen, die bestimmte spezielle medizinische Angebote nicht vorhalten könnten, sagte der medizinische Vorstand Otto Witte. Das gelte etwa für die Versorgung von Schlaganfallpatienten, Verletzten oder Krebskranken. Zudem übernehme es die Weiterbildung von Ärzten. Die Reform werde diesen Trend verstärken, wobei sich das Jenaer Klinikum als Partner anderer Kliniken sehe. Am Uniklinikum Jena wurden den Angaben zufolge im vergangenen Jahr knapp 46.000 Menschen stationär und rund 517.000 Menschen ambulant behandelt.
Wirtschaftlich sei das vergangene Jahr ein schwieriges gewesen, sagte Staatssekretär Feller. Die Patientenzahlen in dem 1400-Betten-Haus hätten das Vor-Corona-Niveau nicht wieder erreicht, zugleich seien während der Pandemie erfolgte Ausgleichszahlungen für abgesagte Operationen 2023 nicht weiter geleistet worden. Er rechne deshalb mit einem Defizit, nachdem es das Jenaer Klinikum über Jahre hinweg geschafft habe, ein Plus beim Betriebsergebnis zu erzielen.
Hauptfinanziers des Klinikums sind die Krankenkassen, die die Finanzierung der Krankenbehandlung übernehmen, sowie das Land, das einen Zuschuss von in diesem Jahr rund 100 Millionen Euro für Forschung und Lehre zahlt, zudem fließen Drittmittel etwa der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Zum Uniklinikum Jena gehören 32 Kliniken und Polikliniken und mehr als zwei Dutzend Forschungsinstitute und wissenschaftliche Arbeitsgruppen mit insgesamt knapp 7000 Beschäftigten.