Die Führung für gut kombinierende Portugiesen war zu diesem Zeitpunkt überfällig, denn Island agierte nach dem verheißungsvollen Beginn viel zu passiv. Zudem waren die Nordlichter nicht gedankenschnell genug, um mithalten zu können. Mit dem knappen Rückstand zur Pause waren sie noch gut bedient, denn vor dem Nani-Tor hätte auch Ronaldo treffen können. Seinen Versuch parierte Halldorsson mit einem Reflex.
In seinem 15. EM-Endrundenspiel - nur Hollands Edwin van der Sar und Lilian Thuram aus Frankreich (beide 16) stehen in der Bestenliste noch vor ihm - blieb Ronaldo auch nach dem Wechsel im Abschluss glücklos. Fünf Minuten vor dem Ende vergab er per Kopf den Sieg.
Zuvor hatten die Isländer wie aus dem Nichts zugeschlagen. Bjarnason, der in der Schweiz beim FC Basel sein Geld verdient, verwandelte eine Flanke von Johann Berg Gudmundsson per Direktabnahme zum ebenso überraschenden wie umjubelten Ausgleich. Portugals Abwehr befand sich im Tiefschlaf.
Trainer Fernando Santos reagierte und brachte den Neu-Bayern Renato Sanches und eine Viertelstunde vor Schluss doch noch Quaresma. Die beste Chance zur erneuten Führung bot sich aber wieder Nani, dessen Kopfball das Ziel knapp verfehlte. Auf der Gegenseite rettete Patricio bei einem Schuss des Augsburgers Alfred Finnbogason (86.) zumindest einen Punkt.