Kulmbach - Vor dem Bayreuther Verwaltungsgericht ging es am Mittwochmorgen zwei Stunden lang ein bisschen zu wie auf einem Basar. Welches Grundstück könnte bei der Berechnung der Staßenausbaubeiträge im Bereich der Meußdöerffer-Straße und der Pestalozzistraße noch mit einbezogen werden? Jeder Quadratmeter zählt, denn die Fläche ist eine Berechnungsgrundlage, nach der auch die Anlieger zum Teil zur Kasse gebeten werden. Es gab aber auch grundsätzliche Fragen, um die Ireks-Anwalt Stefan Kollerer hart gerungen hat. Wie sind die Einheiten gebildet worden, die in die „Berechnungszone“ einbezogen worden sind? Kann man sich anhand eines Planes tatsächlich ein Bild machen oder muss das Gericht sich die Situation vor Ort persönlich betrachten? Und nicht zuletzt: Was kann man vor Ort überhaupt noch sehen? Worum hier gestritten wird, ist Jahre her, die Baustellen längst Vergangenheit. Ein trockener Stoff, und doch einer, der spannend ist, zeigt er doch, dass man nicht unbedingt jeden Beitragsbescheid einer Behörde einfach so hinnehmen muss. Er zeigt aber auch, dass manchmal Jahre vergehen können, bis Bescheide erlassen sind und weitere Jahre, bis ein Gericht sich mit strittigen Themen befasst.