Eine der allerersten NS-Hochburgen in Franken war Kulmbach. Doch vor 90 Jahren, am 30. Januar 1933, tut sich nichts. Keine „Sieg Heil“-Rufe, kein Tschingderassabum, Keine patriotischen Reden. Während in den meisten Städten die Anhänger nach der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler grölend und feiernd durch die Straßen ziehen, bleiben die Kulmbacher Parteigenossen unsichtbar, scharen sich um die wenigen Radioempfänger. Woher die Lähmung? Ist es die Ernennung selbst, die niemand ernsthaft erwartet hat? Oder ist es die Befürchtung der Kurzlebigkeit der Machtübernahme?