Der Angeklagte ist aufgrund einer chronischen Schmerzkrankheit nur eingeschränkt verhandlungsfähig. Die medizinischen Sachverständigen halten ihn für leicht depressiv, ansonsten sei sein Denken geordnet und klar. Seit einem Unfall im Jahr 2009 leidet er unter dauernden Schmerzen in Händen und Unterarmen. Der ehemalige Pionier lernte den Umgang mit Waffen und Sprengstoff nach eigenen Worten bei der Bundeswehr. Seinem „Hobby Distanzschuss“ sei er nach dem Wehrdienst noch in Österreich nachgegangen, wo er sich von 1999 bis 2014 überwiegend aufgehalten haben will.
Auch die Handgranaten habe er in Österreich hergestellt und erst 15 Jahre in zwei Transporten nach Himmelkron gebracht, um sie später im Fichtelgebirge zu entschärfen. Dass er mit dem „hochbrisanten Krempel“ über die Autobahn gefahren sein, verpackt in Folie und Fässern mit Quarzsand, mochte das Gericht kaum glauben.
Abgeschottet
Ab 2011 habe er mit dem Bunkerbau begonnen. Warum, das ist noch weitgehend unklar. Die dünnste Wand besitzt eine Stärke von 1,30 Meter, die Decke ist 1,70 Meter stark, alles aus hochfestem Stahlbeton. Rund 100.000 Euro habe er in drei Jahren für das Baumaterial für den „Schutzraum“ ausgegeben. Das Geld habe er von seinem Erbe genommen. Und aus dem Honorar von ihm erstellten Scheinrechnungen, wie er einräumte.
Als Staatsanwalt Bernhard Böxler nachfragt, was den seine Freundin von dem Bunkerbau gehalten habe, sagt der Angeklagte: „Mein Hobby war ihr lieber, als wenn ich auf Trekkingtour gegangen wäre.“ Angeblich hätte auch seine Familie von dem Bau gewusst und ihm dabei sogar geholfen.