Berlusconi distanzierte sich von dem jetzigen Fall: "Ich habe diese Person niemals kennengelernt und auch nie mit ihr geredet", sagte er am Samstag laut Nachrichtenagentur Ansa mit Bezug auf Fadil. Für wilde Spekulationen sorgte allerdings, dass Fadil anscheinend gerade ein Buch über ihre Erfahrungen veröffentlichen wollte.
Vielleicht liegt die Lösung auch ganz woanders: Möglicherweise führten Spuren nach Marokko und in die marokkanische Botschaft in Italien, sagte Souad Sbai, Vorsitzende der Vereinigung marokkanischer Frauen in Italien und Ex-Abgeordnete in Italien, der Zeitung "La Repubblica". Sie hat nach eigenen Worten keine Zweifel daran, dass Fadil ermordet wurde.
Und sie legt eine brisante Theorie dar. "Ich verfolge diese Geschichten seit 2010. Wunderschöne marokkanische Frauen (wie Fadil) sind in diesen Jahren in Italien angekommen, und man kann sich leicht vorstellen, was sie machen sollten. Treffen, Filme, Erpressungen", sagte Sbai. "Es ist nicht nur Berlusconi passiert. Er ist bekannt und seine Geschichte ist ans Licht gekommen. Aber es sind viele hochrangige Personen erpresst und bedroht worden. Vermutlich wollte sich (Fadil) rausziehen, sie wurde zum Problem, und sie haben sie eliminiert."