Im Landkreis Kulmbach Katastrophenschutz stellt sich neu auf

Den Katastrophenschützern des BRK (ganz links Maximilian Türk und dritte von links Ines Sack übergab Landrat Klaus Peter Söllner im Beisein von Vertretern der Bereitschaften und Gliederungen des BRK sowie der Führung des Kreisverbands symbolisch den Schlüssel zum neuen Katastrophenschutzzentrum.. Foto: /Melitta Burger

Von einer Unterkunft wie dieser haben die vielen haupt- und ehrenamtlichen Katastrophenschützer im Kulmbacher BRK lang geträumt. Jetzt ist der Wunsch Wirklichkeit geworden.

 
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Kulmbach - 25 Jahre mit viel Improvisation und auch Leidensvermögen liegen hinter den Katastrophenschützern des BRK im Landkreis Kulmbach. Immer wieder sind sie von einer provisorischen Unterkunft zur anderen gezogen. Die Umstände waren oft alles andere als gut: Verschiedene Lagerplätze, keine Sanitärräume, kein Platz zum Aufwärmen nach einem Einsatz, die Fahrzeuge bestenfalls in einem Carport ohne Heizung abgestellt. Ines Sack, zusammen mit Maximilian türk eine der beiden Katastrophenschutzbeauftragten des BRK im Kreis Kulmbach, machte deutlich, vor welchen Herausforderungen die Helfer der verschiedenen Bereitschaften, der Bergwacht und der Wasserwacht gestanden waren: „Wer jemals einen gefrorenen Tauchanzug angezogen hat, der weiß, was das bedeutet.“ Jetzt haben die vielen ehrenamtlichen und auch hauptberuflichen Einsatzkräfte ideale Bedingungen. Am Samstag wurde das neue Katastrophenschutzzentrum in der Meußdoerffer-Straße in Kulmbach eingeweiht.

Dort haben die Retter der verschiedenen BRK-Gliederungen von Fahrzeughallen über Gruppenräume, einem zentralen Lager und Duschen alles an einem Ort, was sie sich nur wünschen können. Ermöglicht wurde dieser knapp eine Million Euro teure Bau unter anderem durch rund 330 000 Euro an Spenden. Und auch die Mitglieder des BRK haben viel dazu beigetragen. In rund 3000 ehrenamtlichen Stunden haben Katastrophenschützer vor allem den Innenausbau in Eigenregie ausgeführt und damit dem BRK viel Geld gespart.

Ines Sack und Max Türk haben bei der Feierstunde die Geschichte des BRK-Katastrophenschutzes im Landkreis noch einmal lebendig werden lassen. „Vor 25 Jahren hat alles angefangen. Wir haben um dieses Zentrum lange gekämpft“, sagte Max Türk. 2016 seien die Planungen für das neue Zentrum gestartet worden. Verschiedene Varianten wurden durchgespielt und natürlich sei dabei auch die Frage der Finanzierung im Vordergrund gestanden. Allein hätte man dieses Projekt nicht stemmen können. Deswegen habe man den Spendern zu danken. ait Deutschland habe die Wärmepumpe samt Installation gestiftet, die Adalbert-Raps-Stiftung, die Sparkassenstiftung, Stadt und Landkreis Kulmbach, die Baufirma Vogel und auch der Bezirk Oberfranken haben dem BRK unter die Arme gegriffen

Jetzt verfügen die die zahlreichen Gliederungen über alles, was sie brauchen. Eine Fahrzeughalle ist entstanden, in der die Bereitschaft Kulmbach, die SEG Behandlung, die Wasserrettung und die Bergrettung alle Fahrzeuge und Boote unterstellen kann. Direkt daneben befindet sich ein Lager. Feldbetten und mehr sind dort jederzeit griffbereit. Dazu kommen ein Sozialtrakt mit Umkleiden und sanitären Einrichtungen, ein Schulungsraum und genug Platz, um zum Beispiel ein nasses Zelt zu trocknen.

Eine schwierige Zeit sei es für die Helfer gewesen, als sie unter teils widrigen Umständen in den Einsatz mussten, sagte Landrat Klaus Peter Söllner. Rund 500 Hauptamtliche und 1200 ehrenamtliche Aktive arbeiten für das BRK im Landkreis Kulmbach, das auch von etwa 4000 Fördermitgliedern getragen wird. „Unser Verband hat sich glänzend entwickelt. Man muss jungen Menschen etwas bieten, um sie für den Dienst im BRK zu gewinnen“, machte Söllner in seiner Eigenschaft als BRK-Kreisvorsitzender deutlich. Er erinnerte an die Flutkatastrophe im Ahrtal, bei der auch Kulmbacher Kräfte geholfen haben. Vor Unglücken wie diesem seien auch die Menschen im Landkreis Kulmbach nicht sicher. Da sei es wichtig, dass der Katastrophenschutz gut aufgestellt ist. Mit seinen zahlreichen Einrichtungen habe das BRK Kulmbach rund um die Meußdoerffer -Straße und die Flessastraße inzwischen so etwas wie ein eigenes Stadtviertel geschaffen,

Den kirchlichen Segen sprachen Pfarrerin Birgit Singer und Kaplan Sebastian Heim. Grußworte sprachen vor zahlreichen Gästen bei der Einweihungsfeier Oberbürgermeister Ingo Lehmann und Bezirkstagspräsident Henry Schramm, der auch der stellvertretende Vorsitzende im BRK-Kreisverband ist. Vorgestellt hat sich auch der neue Kreisgeschäftsführer des Kulmbacher BRK, Stefan Adam, der erst vor wenigen Tagen seinen Dienst aufgenommen hat.

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