Landkreis Hof Mutter tot - Fahndung nach Sohn - Mann gefährlich

Sandra Hüttner , aktualisiert am 25.08.2023 - 11:37 Uhr

Im Berger Winkel im Landkreis Hof wird eine 56-jährige Frau in der Nacht zum Mittwoch derart schwer verletzt, dass sie wenig später im Krankenhaus stirbt. Die Polizei fahndet nach ihrem Sohn – und warnt vor dessen Gefährlichkeit.

 
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Ein Großaufgebot der Polizei fahndet seit Mittwoch im Bereich des Berger Winkels im Landkreis Hof nach einem 23-Jährigen. Der junge Mann soll sich in einem psychischen Ausnahmezustand befinden, weshalb die Polizei dringend davon abrät, den jungen Mann anzusprechen. Nach ersten Erkenntnissen besteht nach Informationen der Polizei gegen den 23-Jährigen der dringende Tatverdacht, seine 56-jährige Mutter so schwer verletzt zu haben, dass diese an den lebensgefährlichen Verletzungen in einem Klinikum am Mittwochmorgen verstorben ist. Die Umstände der Tat sind aktuell noch unklar. Die Tochter des Opfers und Schwester des Flüchtigen wird vernommen. Der mutmaßliche Täter ist als leicht reizbar bekannt.

„Wir raten dringend, bei einer Begegnung oder bei Sichtkontakt die 110 zu wählen“, betont Jürgen Schlee, Leiter der Kriminalpolizei in Hof. Mit ihrer Fahndung verfolgten die Einsatzkräfte zwei Ziele: Erstens wollen sie den Tatverdächtigen möglichst schnell fassen. Und zweitens möchten sie der Bevölkerung auf diese Weise Sicherheit signalisieren. „Der Aufenthaltsort der verdächtigen Person ist aktuell unbekannt, deshalb sind wir mit einem Großaufgebot vor Ort“, sagt Schlee. Es sei nicht auszuschließen, dass von dem 23-Jährigen eine Gefahr für andere Personen ausgeht, da er unter Wahnvorstellungen leide. Auch über Fluchtmittel sei aktuell nichts bekannt. Ein Auto steht in der Hofeinfahrt mit Kennzeichen wohl noch vom früheren Wohnort, aus dem Süden Bayerns.

Der Verdächtige lebt erst seit Kurzem in Berg. Wie Nachbarn berichten, ist die Mutter im Juni 2022 mit Tochter und Enkel eingezogen. „Sie leben sehr zurückgezogen, man hat sie kaum zu Gesicht bekommen“, erzählen die Nachbarn. Den Tatverdächtigen habe man überhaupt nicht wahrgenommen.

Laut Schlee ging die Meldung über das Gewaltdelikt um 0.20 Uhr am frühen Mittwochmorgen bei der Polizei ein. Zehn Minuten später seien erste Einsatzkräfte vor Ort gewesen. Unterstützung erhielten sie von einem Polizeihubschrauber und Personensuchhunden. „Es sind Einsatzkräfte aus ganz Oberfranken herangezogen worden und an der Suche beteiligt“, sagt Schlee. Die Kripo Hof bittet die Menschen im Berger Winkel und der Umgebung um Mitteilungen über jegliche Auffälligkeiten.

Auch am Nachmittag gibt es noch keine Neuigkeiten über den Verbleib des mutmaßlichen Täters. Die Polizeipräsenz in der Gemeinde Berg hat auch im Laufe des Tages nicht nachgelassen. Ganz im Gegenteil, die Bereitschaftspolizei verstärkt die Großfahndung und so sind in jeder Einfahrtsstraße nach Berg und auch innerorts Streifenwagen oder Polizei in Zivil unterwegs.

Um 15.45 Uhr ertönt auf einmal Martinshorn. Ein Polizeifahrzeug fährt von der Hirschberger Straße kommend über die Kreuzung in den Rothleitener Weg und Zivilfahrzeuge hinterher. Doch wenig später ist wieder Ruhe und eine Nachfrage bei der Pressestelle in Bayreuth ergibt, dass es keine neuen Informationen gibt. Die Berger Bürgermeisterin Patricia Rubner (CSU) zeigt sich am Mittwoch entsetzt: Sie selbst wohnt auch in der Hauptstraße, nur wenige Häuser vom mutmaßlichen Tatort entfernt. „Es ist einfach furchtbar, was passiert ist, und die Familie tut mir unendlich leid.“ Das ganze Geschehen sei dramatisch.

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