IHK-Resolution Krieg in der Ukraine bedroht Coburger Unternehmen

Der drohende Gaslieferstopp aus Russland – im Bild ein Gasspeicher in Bad Lauchstädt – bedroht die Coburger Wirtschaft, betont die Industrie- und Handelskammer zu Coburg in einer Resolution. Zudem fordert die IHK Hilfe vom Staat, um die explodierenden Energiepreise einzudämmen. Foto: dpa/Jan Woitas

Der Optimismus vom Jahresbeginn ist verflogen. Die IHK fordert in einer Resolution Hilfe vom Staat.

 
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Unterbrochene Lieferketten, anhaltende Rohstoff- und Materialengpässe, massiv gestiegene Energie- und Rohstoffpreise sowie die Corona-Pandemie stellen die Betriebe in Stadt und Landkreis Coburg vor ein ganzes Konglomerat an Herausforderungen, teilt die Industrie- und Handelskammer mit. Dennoch gingen laut IHK-Konjunkturumfrage zu Jahresbeginn viele Unternehmen noch davon aus, im Jahresverlauf zu einem Geschäftsniveau zurückzukehren, wie man es vor Corona kannte.

Doch mit dem völkerrechtswidrigen Angriff Russlands auf die Ukraine waren auf einen Schlag fast alle Einschätzungen und Prognosen überholt. Die Auswirkungen des Krieges treffen mittlerweile nahezu alle Betriebe sämtlicher Größen und Branchen, erläutert die IHK. Es seien insbesondere die historisch hohen Strom- und Energiepreise sowie befürchtete Lieferausfälle bei der Gasversorgung, die die gewerbliche Wirtschaft im IHK-Bezirk Coburg in der Existenz bedrohten.

„In den vergangenen zwölf Monaten sind die Strom- und Energiepreise in Deutschland extrem gestiegen, und es ist derzeit nicht absehbar, wie lange die Hochpreisphase anhalten wird. Unternehmen müssen mit deutlich höheren Strom- und Gasbeschaffungskosten kalkulieren als in der Vergangenheit. Noch höher aber sind die Sorgen wegen eines möglichen sofortigen Energieembargos mit unkalkulierbaren Folgen für Wirtschaft und Gesellschaft“, erklärt IHK-Präsident Andreas Engel.

Vor diesem Hintergrund hat die Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer zu Coburg eine Resolution mit dem Titel „Sofortmaßnahmen gegen hohe Strom- und Energiepreise einleiten – Energieversorgung nachhaltig sichern“ verabschiedet. Darin wird dargelegt, was nach Auffassung der Kammer notwendig ist, um Unternehmen kurzfristig von zu hohen Energiepreisen zu entlasten. Gefordert werden unter anderem die Absenkung der Strom-sowie der Energiesteuer auf Kraftstoffe auf das europäische Mindestmaß, die Übernahme von Umlagen in den Staatshaushalt sowie Entlastung von Energieverbräuchen im Bereich Prozessenergie. Außerdem wird dargelegt, welche strukturellen Maßnahmen auf dem Energiesektor erforderlich seien, um die Versorgungssicherheit insbesondere von Regionen mit hoher Industriedichte und einer Vielzahl energieintensiver Unternehmen – so wie Coburg – langfristig zu sichern.

Die Resolution wird Landes-, Bundes- und Europapolitikern zugeleitet. Damit verbunden ist die „dringende Bitte um Unterstützung für dieses Anliegen der Coburger Wirtschaft“, betont die IHK in ihrer Pressemitteilung.

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