IHK-Präsident Trunk tritt nicht mehr an

Von Roland Töpfer
Foto: Andreas Harbach Foto: red

Die IHK braucht einen neuen Präsidenten: Heribert Trunk wird nicht erneut fürs Spitzenamt der IHK für Oberfranken in Bayreuth kandidieren, erfuhr der Kurier aus zuverlässiger Quelle. Trunk will seine Entscheidung am Montag auf einer nicht öffentlichen Vollversammlung der Kammer in Bamberg offiziell bekanntgeben.

 
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Ihren neuen Präsidenten wählt die IHK im April 2017. Wer Trunk nachfolgt, ist zur Stunde völlig offen. Der Kulmbacher Unternehmer und Vizepräsident Michael Möschel, der bei der letzten Wahl 2012 gegen Trunk angetreten war, wird nicht erneut für die Spitze kandidieren, möchte aber gerne Vize bleiben, hatte er im Kurier-Gespräch mitgeteilt. Nach der IHK-Wahl im Januar wird es in der neuen Vollversammlung viele neue Mitglieder geben. Die 85 oberfränkischen Wirtschaftsparlamentarier wählen dann den neuen Präsidenten. 

 Bereits im Mai hatte Trunk im Gespräch mit dem Kurier viel Raum für Spekulationen gelassen, als es um die Präsidentenfrage ging. Eine erneute Kandidatur wollte er damals nicht bestätigten. „Das Thema ist im Moment kein Thema. Das wird im Sommer entschieden“, sagte er. Der Kurier-Bericht löste eine breite Diskussion aus. Auch Uni-Präsident Stefan Leible machte sich für Trunk stark: „Ohne die entscheidenden Macher bleiben Ideen eben nur Ideen. Deshalb mein – Dir ja nicht unbekannter - Appell an Dich, noch einmal zu kandidieren. Das Jahrzehnt Oberfrankens braucht einen langen Atem!“

Trunk hat nun wieder mehr Zeit für die eigene Firma

Doch auch Leible konnte Trunk offensichtlich nicht umstimmen. Nach seinem nun eingeleiteten Rückzug  hat Trunk, der im August 55 Jahre alt wird, im nächsten Jahr wieder mehr Zeit für die eigene Firma, das Bamberger Logistikunternehmen Bi-Log und die soziale Organisation Don Bosco, bei deren Münchner Stiftung er im Vorstand sitzt. Auch für private Dinge wird Trunk künftig mehr Spielraum haben.

"35 000 Kilometer im Ehrenamt unterwegs"

Trunk war 2012 als Nachfolger von Wolfgang Wagner zum Präsidenten gewählt worden. Der umtriebige Repräsentant der oberfränkischen Wirtschaft, der im letzten Jahr nach eigenen Angaben „35 000 Kilometer im Ehrenamt unterwegs“ war, drückt mit viel Selbstbewusstsein regionale Interessen durch und eckt auch mal an. Das Image der Region hat sich deutlich gebessert. Dabei kommt der IHK und Trunk die wirtschaftliche Großwetterlage entgegen, von der Oberfranken überproportional profitieren kann, was sich auch an der niedrigen Arbeitslosenquote von unter vier Prozent zeigt.

Offensichtlich in Anspielung auf einen Kreislaufkollaps, den Trunk schon vor vielen Wochen erlitten hatte, wurde er via Facebook aufgefordert, „mit Vollgas in die zweite Amtsperiode“ zu starten, falls „der Doc Ihres Vertrauens“ grünes Licht gibt. Trunk hatte gegenüber dem Kurier klargestellt: „Ich bin pumperlgsund.“ Weitermachen will er trotzdem nicht.

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