"Ich gehe mal davon aus, dass das Konsequenzen haben wird" Anwalt stellt sämtliche psychiatrische Mollath-Gutachten ins Netz

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Der Anwalt des sieben Jahre in der Bayreuther Psychiatrie untergebrachten Gustl Mollath hat sämtliche psychiatrische Gutachten über seinen Mandanten im Internet veröffentlicht.

 
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"Angesichts der neu einsetzenden Diskussion um die Rolle der Psychiatrie, (...), aber auch zur Aufhellung der Verantwortlichkeiten im Umgang mit Gustl Mollath erscheint uns ein Höchstmaß an Transparenz angebracht", schrieb Mollath-Verteidiger Gerhard Strate in einer Erklärung.

"Ich gehe mal davon aus, dass das Konsequenzen haben wird", sagte Strate am Montag der Nachrichtenagentur dpa. Viele Fachleute zeigten großes Interesse an den von ihm veröffentlichten Dokumenten.

Die rund 300 Seiten, darunter auch handschriftliche Anmerkungen Mollaths zu Einschätzungen der Gutachter, sind auf der Internetseite von Strates Anwaltsbüro abrufbar. Zu den Dokumenten gehören die von 2005 bis 2011 erstellten psychiatrischen Gutachten, die Protokolle der Bayreuther Strafvollstreckungskammer sowie ärztliche Stellungnahmen der Bezirkskrankenhäuser Straubing und Bayreuth.

Der 56 Jahre alte Nürnberger Mollath war Anfang August aus der Psychiatrie in Bayreuth entlassen worden. Das Oberlandesgericht Nürnberg hatte auf eine Beschwerde von Mollaths Anwalt hin zugleich angeordnet, dass das Verfahren gegen den Maschinenbauer in Regensburg neu aufgerollt wird. Mollath war 2006 auf gerichtliche Anordnung in die Psychiatrie eingewiesen worden, weil er seine Frau misshandelt und Autoreifen zerstochen haben soll. Der Nürnberger sieht sich dagegen als Opfer eines Komplotts seiner Ex-Frau und der Justiz, weil er auf Schwarzgeldgeschäfte hingewiesen habe. In einem Exklusiv-Interview mit dem Kurier widersprach Mollaths Ex-Frau Petra M. jedoch den Darstellungen ihres Ex-Manns.

dpa

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