Hotelfachschule Viele Fragen an Nierhoff

Von
Viele Fragen zum Fortbestand der Hotelfachschule hatte Manfred Vetterl an Bürgermeister Wolfgang Nierhoff. Foto: Archiv/ Klaus Trenz Quelle: Unbekannt

PEGNITZ. Mit einem ganzen Fragenkatalog an Bürgermeister Wolfgang Nierhoff (PEG) wartete Manfred Vetterl (CSU) bei der Stadtratssitzung am Mittwochabend auf. Es ging einmal mehr um die Hotelfachschule. Diese war im Kulturausschuss des Kreistages in Bayreuth Anfang der Woche Thema. „In dieser Sitzung stimmten Sie gegen den Erhalt der Schule“, kritisierte Vetterl. Der Stadtrat habe im vergangenen Jahr aber mit der Stimme von Nierhoff eine Resolution für den Erhalt verabschiedet. „Als Bürgermeister sollte man die Beschlüsse des Stadtrates vollziehen, zumindest respektieren“, so Vetterl.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Konkret wollte er von Nierhoff wissen, warum er jetzt gegen den Erhalt gestimmt habe und ob ihm bekannt sei, dass die Schule ein wesentliches Aushängeschild der Stadt sei, das verloren gehe, wenn die Schule geschlossen werde. Außerdem werde der Schulstandort Pegnitz geschwächt und werde eine Schließung möglicherweise Auswirkungen auf den Bestand der Berufsschule haben. „Haben Sie mit einbezogen, dass in der Corona-Krise, im schwersten Geschäftsjahr der Gastronomie nach dem Zweiten Weltkrieg, die Messlatte für den Fortbestand durch den Landrat sehr hoch gelegt wurde und damit nicht erfüllbar ist?“, so Vetterl.

Erheblicher Kostenaufwand

Weiter wollte er von Nierhoff wissen, ob es bereits ein Nachfolgekonzept für das Gebäude gibt, ob ihm bekannt sei, dass ein Schulgebäude nicht ohne weiteres in ein Bürogebäude mit erheblichen Kostenaufwand umgebaut werden könne, dass trotzdem gewaltige Unterhaltskosten anfallen? „Ist Ihnen bekannt, dass Pegnitz in den vergangenen zehn Jahren rund 50 Millionen Euro an Kreisumlage zahlte? Wir sind der größte Kreisumlagenzahler im Landkreis und gerade hier möchte der neue Landrat mit den ersten Sparmaßnahmen des Landkreises beginnen?“, so Vetterl weiter. Und schließlich erwähnte er noch die Hotelfachschule als wesentlichen Wirtschaftsfaktor der Stadt.

Nur beratend

In seinen Antworten betonte Nierhoff ausdrücklich, dass der Kulturausschuss nur beratend sei, die Entscheidung über den Fortbestand der Schule aber der Kreistag in seiner Sitzung im Juli treffe. „Ich bin ein Fan der Schule und würde es bedauern, wenn die notwendige Schülerzahl nicht erreicht wird“, so der Bürgermeister. Aber der Kreiskämmerer habe die finanzielle Situation der Schule dargestellt und habe klar gemacht, dass mindestens 16 neue Schüler für das kommende Schuljahr notwendig seien. Bisher lägen aber erst neun Anmeldungen vor. „Ich weiß nicht, woran das liegt, vielleicht wird dieses Berufsfeld von immer weniger Menschen gewünscht“, sagte Nierhoff. Ein Konzept, wie es mit der Hotelfachschule weitergehen könnte, liege bislang noch nicht vor. Es sei einiges angedacht, aber es gebe noch nichts Konkretes. Er könne sich vorstellen, dort auch eine Pflegeschule einzurichten.

Er wisse, dass die Einrichtung ein Aushängeschild für Pegnitz sei, aber die momentane Situation habe sich abgezeichnet.

Keine Gespräche zu Umbau

Dass die eventuelle Schließung der Hotelfachschule auch Auswirkungen auf den Fortbestand der Berufsschule habe, sei bisher kein Thema gewesen, so Nierhoff. Konkrete Gespräche in Sachen Umbau in ein Bürogebäude habe es auch noch nicht gegeben.

Dass die Unterhaltskosten bei einer Schließung fortbestehen würden, sei ihm durchaus bewusst. Auch über eine Nachnutzung müsse man nachdenken.

Zur Kreisumlage stellte Nierhoff fest, dass eine eventuelle Schließung der Hotelfachschule nicht die einzige Sparmaßnahme des Landkreises ist. „Die Hotelfachschule war halt Tagesordnungspunkt 1 beim Kulturausschuss“, so der Bürgermeister, „da kommen noch ganz andere unangenehme Themen.“

Kreistag beschließt

Nierhoff betonte, dass alle Schüler ihre Ausbildung fertig machen dürfen und kein Lehrer seinen Arbeitsplatz verlieren werde. Es gehe lediglich um die Neuanmeldungen, die eben bei 16 liegen müssten, um eine Schließung zu verhindern. Deshalb sei jetzt der 10. Juli abzuwarten, wenn der Kreistag beschließt.

Autor

Bilder