Thema Haderthauer: Schwarze Woche

Von Peter Rauscher

Horst Seehofers Abteilung Attacke hat sich in die Wagenburg zurückgezogen. Seit Anfang der Woche durchgesickert ist, dass die Staatsanwaltschaft gegen Staatskanzleichefin Christine Haderthauer ermitteln will, vergeht kein Tag ohne neue Vorwürfe gegen sie.

 
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Geldtransfers über das Konto der Ministerin, obwohl sie sich längst aus der Firma ihres Mannes zurückgezogen habe, ein weiterer Betrugsvorwurf in der Presse: Die Krönung der rabenschwarzen Woche für Christine Haderthauer war gestern die förmliche Einleitung der Ermittlungen.

Mit der Ankündigung, alle Vorwürfe entkräften zu können, hatte die sehr selbstbewusste Ministerin ihren Posten am Dienstag einstweilen gerettet. Sie lässt der Ankündigung aber keine Taten folgen.

Selbst wenn das laufende Verfahren gegen sie dafür der Grund sein sollte: Ihr Ruf leidet jeden Tag ein bisschen mehr. Und damit steigt auch der Druck auf Horst Seehofer, der durch sein Vertrauensvotum für Haderthauer auch ein persönliches Risiko eingegangen ist. Kann sein, dass er am Ende als der dasteht, der sie berechtigterweise nicht hat fallenlassen. Ebensogut kann er aber auch selbst angeschlagen aus der Sache hervorgehen, dann nämlich, wenn sein Schützling im Fall einer Anklage tatsächlich gehen muss.

Wie auch immer die juristische Seite ausgeht: Für die Nachfolge Seehofers, für die Haderthauer als eine von mehreren immer gehandelt wurde, kommt sie weniger denn je infrage. Dafür hat sie sich politisch zu viele Fehler geleistet. Angefangen von den fragwürdigen Geschäften mit Gefangenen über den ruppigen Umgang mit dem Parlament bis zum Versuch, die Presse mundtot zu machen. Da bleibt was hängen.