Waldbesitzer in der Zwickmühle
Waldbesitzer stünden damit vor einem Dilemma: Entweder sie akzeptieren Rückeschäden am zu nassen Waldboden oder sie sind bereit, erhebliche Wertverluste am Holz hinzunehmen, wenn es zu lange im Bestand liegen bleiben muss. Beides täte weh, denn Schäden am Waldboden sind nahezu irreparabel, Bodenleben und -gefüge sind nachhaltig geschädigt. Werteinbußen und Preisverluste beim Holz schmerzten besonders, nachdem diese Bäume über Jahrzehnte gepflegt wurden.
Das Holz könne dann möglicherweise erst im folgenden Frühjahr gerückt werden, wenn die nächste Trockenperiode ansteht. Dann lasse es sich allerdings nur noch als minderwertige Ware verkaufen. Den Schaden hat der Waldbesitzer. Bernhard Kühnel: „Holz ist eine ‚schnell verderbliche Ware‘. Viele Baumarten müssen, wenn sie einmal gefällt sind, möglichst schnell gerückt und aus dem Wald ins Sägewerk gefahren werden, bevor die Temperaturen steigen. Sonst vermehren sich im Holz Pilze, die die frische Holzfarbe verändern oder es wird von Insekten befallen.“ Beides mindert den Holzwert erheblich. Dieses Problem habe es früher nicht gegeben.
Schonender für den Waldboden
Um auf weichen Böden Holz bewegen zu können, wurden Rückemaschinen mit geringen Bodendrücken entwickelt. Dadurch wird der Druck auf eine größere Fläche verteilt. Der Boden werde dadurch geringer belastet. Um dies zu erreichen, wurden die Reifen breiter und die Profile schonender. Statt vier haben Forstmaschinen heute oft acht Räder, die das Gewicht der Maschine verteilen. So verteile sich der Druck auf eine größere Fläche.
Bernhard Kühnel: „Förster haben heute keine andere Wahl, als große Spezialmaschinen einzusetzen, wenn sie schonend Holz aus dem Wald bringen wollen. Dazu zwingt sie der Klimawandel, der zu extremen Veränderungen forstlicher Arbeitsabläufe geführt hat.“ Die Auswirkungen des Klimawandels spüre die Forstwirtschaft schon seit mehr als 20 Jahren. Die Forstwirtschaft sei somit einer der von der Klimakrise am frühesten betroffenen Bereiche.