Insgesamt profitierten die Kommunen von der robusten Konjunktur im vergangenen Jahr und sprudelnden Steuereinnahmen, die Haushaltskassen füllten. Zugleich verringerten Städte, Gemeinde und Landkreise ihre Verbindlichkeiten den Angaben zufolge weiter um 7 Prozent auf durchschnittlich 1512 Euro je Einwohner.
Am höchsten war die Verschuldung der kommunalen Kernhaushalte - ohne Eigenbetriebe oder Eigengesellschaften - demnach erneut im Saarland (3360 Euro je Einwohner), Rheinland-Pfalz (2946 Euro) und Nordrhein-Westfalen (2644 Euro), wie aus den Berechnungen auf Grundlage von Daten des Statistischen Bundesamtes hervorgeht.
In Hessen sank die Verschuldung deutlich um 30 Prozent auf 1829 Euro je Einwohner. Dort greift das Land mit dem Entschuldungsprogramm Hessenkasse finanzschwachen Kommunen beim Abbau ihrer Dispokredite unter die Arme. Kommunen in Brandenburg, Sachsen und Baden-Württemberg wiesen die geringsten Verbindlichkeiten auf.
"Die gute Konjunktur und die bessere Haushaltslage hat vielen Städten, Kreisen und Gemeinden eine Atempause verschafft", stellte KfW-Experte Stephan Brand fest. An den strukturellen Problemen habe sich vielerorts jedoch wenig geändert. Angesichts der Konjunktureintrübung müssten Lösungen gefunden werden, um die Investitionstätigkeit der Kommunen dauerhaft zu verbessern. "Sonst öffnet sich die Schere zwischen den Regionen mit guter Infrastruktur einerseits und abgehängten Regionen andererseits immer weiter."