Hohe Fördersumme 450.000 Euro für neue Awo-Tagespflege

Gesundheitsminister Klaus Holetschek (rechts) überbrachte am Freitag einen Scheck über eine Fördersumme im Höhe von Foto: /Andreas Harbach

Eine Tagespflegeeinrichtung für Menschen mit Demenz eröffnet der Awo-Kreisverband im Sommer 2022 im Heinersreuther Ärztehaus. Jetzt überbrachte Bayerns Minister für Gesundheit und Pflege, Klaus Holetschek, persönlich einen Scheck über eine Fördersumme in Höhe von 450.000 Euro. Symbolisch natürlich.

 
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Bayreuth - Der Scheck war groß, den der bayerische Minister für Gesundheit und Pflege, Klaus Holetschek, mitgebracht (und wieder mitgenommen) hat. Aber noch größer war die Freude bei den Vertretern des Awo-Kreisverbandes Bayreuth mit Vorständin Marion Tost an der Spitze. 450.000 Euro hatte jemand auf den Scheck geschrieben. Geld, das der Kreisverband der Arbeiterwohlfahrt (Awo) dringend benötigt für die Einrichtung einer Tagespflege im Ärztehaus in Heinersreuth.

1000 neue Pflegeplätze

„Pflege im sozialen Nahraum“, kurz „PflegesoNah“ heißt das Förderprogramm der Staatsregierung, mit dem in diesem Jahr rund 1000 neue Pflegeplätze in Bayern geschaffen werden sollen, sagte Holetschk bei der Übergabe des Förderbescheides in Scheckform. Mit dem Förderprogramm würden neue Tagespflegeeinrichtungen und Pflegeplätze in stationären Einrichtungen entstehen. Zudem würden Einrichtungen modernisiert, umgebaut und erweitert. Holetschek: „Wir investieren in eine moderne und bedarfsgerechte Versorgung von pflegebedürftigen Menschen in ganz Bayern.“

Eröffnung im Sommer 2022

Alleine könne die Awo die Einrichtung der Tagespflege im Ärztehaus in Heinersreuth niemals stemmen. „Das würde uns zu teuer kommen“, betonte Marion Tost. Mit Unterstützung der CSU-Landtagsabgeordneten Gudrun Brendel-Fischer und der Heinersreuther Bürgermeisterin Simone Kirschner habe der Kreisverband im Januar den Förderantrag gestellt. Auf einer Fläche von 360 Quadratmeter würden im Erdgeschoss des Gebäudes – barrierefrei – 18 Tagespflegeplätze entstehen, erläuterte Tost. Die Eröffnung sei im Sommer 2022 geplant. Auf Schautafeln konnte sich Holetschek einen Eindruck verschaffen, wie die Einrichtung aussehen werde. Man habe die Tafeln aufgebaut, damit der Minister anschaulich sehen könne, „wozu Ihr Geld ausgegeben wird“, sagte Tost.

Kein einziger Coronafall

Holetschek zeigte sich angetan von der geplanten Einrichtung. Und noch mehr beeindruckt von den Schilderungen Tosts bezüglich der Pandemie. Im Awo-Zentrun an der Spitzwegstraße habe es keinen einzigen Coronafall gegeben. „Wir konnten unsere Bewohner schützen und einen Ausbruch verhindern“, betonte sie. Mittlerweile seien alle geimpft, manche schon zum dritten Mal. Da sei es eigentlich an der Zeit, die Abstandsregel von 1,5 Meter abzuschaffen. Für den Fahrdienst bedeute dies einen enormen Aufwand, da er mehrmals fahren müsse, um die Gäste der Tagespflege abzuholen. Holetschek bezeichnete es als „mehr als vorbildlich“, wie das Awo-Zentrum durch die Corona-Krise gekommen sei.

Danke sagen reicht nicht

Bezüglich des Tagespflegeeinrichtung in Heinersreuth führte er aus, dass die 18 Tagespflegeplätze schwerpunktmäßig auf die besonderen Bedürfnisse von Menschen mit leichter und mittelschwerer Demenz eingehen würden. Die neue Einrichtung werde künftig für die pflegebedürftigen Bürgerinnen und Bürger vor Ort sowie für deren Angehörige eine große Unterstützung sein. Er freue sich deshalb sehr, dass der Freistaat einen finanziellen Beitrag leisten könne. Holetschek: „Das ist gut investiertes Geld!“ Das Thema Pflege sei eine der großen Herausforderungen für Staat, Gesellschaft und jeden Einzelnen. Bis 2050 werde die Zahl pflegebedürftiger Menschen in Bayern von derzeit 500.000 auf bis zu eine Million steigen. Deshalb müsse die Zahl der Kurzzeitpflege- und Tagespflegeplätze steigen. Aber auch die Rahmenbedingungen müssten geändert, vereinfacht werden, damit wieder mehr Menschen einen Pflegeberuf ergreifen. Holetschek: „Nur Danke sagen ist in der Pflege zu wenig.“

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