Hofs Symphoniker stellen Saison vor

Von

Ein neuer leitender Gastdirigent, ein Programm mit elf Hofer Erstaufführungen: Die Symphoniker starten in eine spannende Saison, die einige Stars der Klassik-Szene nach Hof bringt.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Mit einer wichtigen Personalie haben sich die Hofer Symphoniker aus der Sommerpause zurückgemeldet: Hermann Bäumer ist ab sofort conductor in residence und wird das Orchester bis 2018 nicht nur dirigieren, sondern auch beraten. „Unsere jahrelange gute Zusammenarbeit können wir jetzt noch intensivieren“, sagt Orchesterdirektorin Stefanie Müller-Lietzau. Sie und Intendantin Ingrid Schrader präsentierten am Dienstag das Programm für die 71. Spielzeit: Es bringt hochkarätige Gäste an die Saale und präsentiert Werke, mit denen das Orchester Vielseitigkeit beweisen kann, darunter allein elf Hofer Erstaufführungen. Neben Bäumer findet sich erneut der Ehrendirigent der Hofer Symphoniker, Enoch zu Guttenberg. Er widmet sich im Juni mit der Chorgemeinschaft Neubeuern den „Großen Meistern“ und führt das Magnificat von Bach sowie Mozarts c-Moll-Messe, KV 427, auf.

Fatale Frauen

Der bisherige Erste Gastdirigent Daniel Klajner, neuer Intendant des Theaters Nordhausen, ist dreimal in der Freiheitshalle zu erleben: im Februar mit dem Programm „Zum Leben erweckt“, mit Werken von Beethoven (Egmont-Ouvertüre), Rachmaninoff (Klavierkonzert Nr. drei d-Moll) und Strawinsky („Petruschka“); im März präsentieren Klajner und die Musiker unter dem Titel „Ein Amerikaner in Paris“ das gleichnamige Werk von Gershwin sowie Bernsteins Divertimento und Ravels „La Valse“. Bei diesem Konzert erwartet das Publikum außerdem ein Höhepunkt: das Fauré-Quartett, ein Weltklasse-Ensemble. Die zweifachen Echo-Klassik-Gewinner haben die Symphonie Nr. 3 für Violone, Viola,Violoncello, Klavier und Orchester von Alexandre Tansman einst aus der Taufe gehoben, im März spielen sie sie in Hof. Das dritte Konzert unter Klajners Leitung stellt dem Publikum im Mai drei Variationen der Femme fatale vor: Strauss’ Salome und ihren „Tanz der sieben Schleier“, Bizets Suite zu „Carmen“ und Rimsky-Korsakows Scheherazade.

Junge Dirigenten zu Gast

Erstmals in Hof erlebt das Publikum zwei junge Dirigenten: Elias Grandy, Sieger des Solti-Dirigentenwettbewerbs, leitet im Oktober das Programm „Britannia“ mit Werken von Britten („Four Sea Interludes“), Mendelssohn Bartholdy („Schottische Symphonie“) und von William Walton, dessen Konzert für Viola und Orchester der Bratschist Nils Mönkemeyer spielen wird.Drei Wochen später dirigiert der Schweizer Christoph-Mathias Mueller den Abend „Verehrung“, bei dem Sebastian Manz das Konzert für Klarinette und Orchester von Jean Françaix spielt, dazu erklingen „Un sourire“, Messiaens Hommage an Mozart, und vom Salzburger Meister selbst die „Jupitersymphonie“.

Höhepunkt zum Finale

Der neue conductor in residence Hermann Bäumer nimmt viermal den Taktstock zur Hand. Zunächst leitet er das Eröffnungskonzert „Nächtliches“ am 30. September mit Haydns Symphonie „Le soir“, Schönbergs Frühwerk „Verklärte Nacht“ und Mozarts Konzert für Violine und Orchester Nr. fünf, KV 219, das die vielversprechende junge Geigerin Lena Neudauer interpretiert. Im Dezember folgen „Verzauberte Weihnachten“ mit Tschaikowskys „Nussknacker-Suite“, Rachmaninoffs Symphonie Nr. 2, opus 27, und Prokofieffs Klavierkonzert Nr. 1, opus 10, gespielt von der Pianistin Olga Scheps, der Kritiker unglaubliche Fingerfertigkeit und enorme Ausdrucksstärke bescheinigen; das Konzert im Januar heißt „Melancholie. Zuversicht“: Es erklingen „Morgendämmerung“ von Heino Eller, Elgars Erfolgs-Symphonie Nr. 1, opus 55, und Sibelius’ Violinkonzert, opus 47, zu dem die Symphoniker den Geiger Michael Barenboim als Gast gewonnen haben; „Geistreich. Mutig. Romantisch“ schließlich geht es unter Bäumers Leitung im April zu mit Ernst von Dohnánys „Symphonischen Minuten“, Brahms’ Symphonie Nr.  3, opus 90, und dem Cellokonzert von Schostakowitsch, zu dem das Orchesters einen „absoluten Champion am Cello“ (Müller-Lietzau) begrüßt: den Bulgaren Andrei Ionita. „Das wird“, kündigt die Orchesterdirektorin an, „eine absolute Energie-Explosion.“

Einen Höhepunkt hebt sich das Orchester fürs Finale „Per aspera ad astra“ im Juli auf. Intendantin Schrader kündigt einen der Stars der Szene an: den Oboisten AlbrechtMayer, der nicht nur als Solist bei Hummels Thema und Variationen für Oboe und Orchester zu hören sein wird, sondern das gesamte Konzert mit Haydns Symphonie mit dem Paukenschlag und Beethovens Symphonie Nr. 5 auch dirigiert.

INFO: Mehr unterwww.hofer-symphoniker.de.

Autor