Auch die Zusammenarbeit mit der Stadt Betzenstein sei sehr fruchtbar. Seit 2006 hat sich viel getan und der Park entwickelte sich weiter. „Wir waren der zweite Kletterwald in Bayern. Das Konzept kommt aus Frankreich und unterscheidet sich von den Hochseilgärten mit acht bis zehn Baumstämmen, die es in manchen Gegenden für Firmen zur Teamentwicklung gibt“, erklärt Christof Mahler. In Betzenstein finde man Breitensport und Freizeiteinrichtung, die es so vorher nicht gegeben habe. 18 Meter hoch sind die höchsten Kletterstellen. Und es sei noch kein einziger Baum eingegangen, was für die Technik spreche. „Wir haben Gewindestangen durchgesteckt und mit Ringmuttern verankert. Das ist sicher und schonend installiert. Unten blühen acht Sorten seltener Orchideen.“
Inzwischen hat sich der Park gefüllt. Überall wimmelt es von Kletterern in den unterschiedlichsten Kategorien. Eine Gruppe Rollstuhlfahrer versammelt sich beim Bogenschießen, eine Oma schiebt den Kinderwagen durchs Areal, an den Crossboulebahnen sammeln sich Jugendgruppen, eine Familie fragt nach dem Hammerwerfen. „Die Menschen möchten wieder raus und die Natur und Freiheit spüren. Die Leute müssen ihr Immunsystem stärken. Noch ein Lockdown geht nicht“, sind sich die beiden Verantwortlichen einig. Der verspätete Saisonstart habe auch sie hart getroffen.
Im Freizeitpark können Interessierte drei, vier oder fünf Stunden online buchen. Inzwischen fragen auch wieder Firmen an und Geburtstage, Workshops und Hochzeiten finden im Eventgelände mit dem selbst gebauten Geodome und am Lagerfeuer statt. „Jeder muss zu Beginn eine Einweisung mitmachen“, betont der Geschäftsführer. „Es wird gründlich erklärt und geübt.“ Drei Vollzeitstellen und 15 Aushilfen arbeiten im Park. Was passiert bei schlechtem Wetter? „Die Sicherheit unserer Kunden geht über alles. Bei einem aufziehenden Gewitter werden Parcours gesperrt und die Kletterer in den Hochlagen müssen so schnell wie möglich auf den Boden“, erklärt Katharina Buchberger. Sollte eine bereits gebuchte Zeit ins „Wasser“ fallen, gibt es einen Gutschein.
Mehrere anspruchsvolle Elemente
Schon wieder bewegen sich einige Sportler im Tarzanparcours und ihre Freude hört man bis nach unten. „Wir haben einige anspruchsvolle Elemente“, sagt Buchberger. „Da muss man nach kreativen Lösungen suchen und ich muss mir überlegen, wie komme ich da rüber.“ Ist das nicht manchmal auch gefährlich und gibt es keine Verletzungen? „Wir haben das recht gut im Blick und vermitteln am Anfang auch die Ernsthaftigkeit“ versichert Mahler. Nach der Einweisung mit der doppelten, korrespondierenden Selbstsicherung werde an die Eigenverantwortlichkeit appelliert. „Man muss die Gefahr in der Höhe bewusst machen. Das klappt sehr gut. Es kommt schon einmal vor, dass sich jemand mit dem Knie anstößt, aber das passiert auch bei jeder Wanderung auf dem Boden. Wenn man die Regeln befolgt, dann ist das hier eine sichere Angelegenheit“, bemerkt Mahler. „Das Gefährlichste ist die Autofahrt auf dem Weg hierher auf der Straße.“