Freiheit und Bestimmung
Und der Stoff? Die alten buddhistischen Mythen haben uns „aufgeklärten“ Europäern im Wiederspiel von Freiheit und Bestimmung, Moral und Eigensinn tatsächlich noch etwas zu sagen, mag auch die „Erleuchtung“ auf den ersten Blick esoterisch anmuten. Gegen das Geschwätz und die Korruption dieser Welt die innere Ruhe zu setzen ist ja eine denkbare Alternative.
Die Aufführung glänzt mit einem starken Kammerorchester unter der Leitung Trisdee Na Patalungs, einem kleinen, aber exzellenten Chor, dem beeindruckenden hohen Sopran der Himmelskönigin Nadlada Thamtanakom, der Königin Colleen Brooks und dem gleichfalls hohen Sopran des Prinzen, der zwei Stunden schweigt, um am Ende, in einer gewaltigen Finalarie, umso mehr zu singen: Jak Cholvijarn heißt der junge Mann, der manch Statik dieses „Bühnenweihfestspiels“ vergessen lässt, in den besten ruhigen Momenten aber sogar legitimiert.
Starker Beifall für eine zugleich szenisch fremdartige wie musikalisch nahe Opernaufführung mit musikalischen Hochflügen und ethischem Tiefgang.