„Ich suche einen Job, der sich mit der Pflege unseres Sohnes vereinbaren lässt, aber das ist echt schwierig“, bedauert sie. Auch wenn Erik schwerst beeinträchtigt ist, hat es das Ehepaar nie bereut, Erik aufgenommen zu haben. Und das obwohl ihnen von Anfang an klar war, dass er viel Unterstützung benötigt. Er kann nicht laufen, selbstständig essen oder sprechen. Trotzdem verstehen seine Eltern ihn. „Er versteht ja alles. Wir haben ihm beigebracht, den Kopf zu neigen, je nachdem, ob er ja oder nein sagen will‘“, erklärt Angelika Wahl. Auf Erik aufmerksam wurde das Ehepaar vor 15 Jahren. Damals wurde für ihn eine Pflegefamilie gesucht. „Wir haben ihn öfter besucht und schnell eine Bindung aufgebaut“, sagt Tobias Wahl. Und seine Frau ergänzt: „Wir haben uns ganz bewusst für ein besonderes Kind entschieden. Er ist wie unsere beiden Kinder, wie unser eigener Sohn.“
Heuer aber kamen die Wahls erstmals an ihre Grenzen. Zum einen wegen der Baustelle und den ständigen Geldsorgen. Dann wurde Erik auch noch krank. „Er hat Tag und Nacht geweint und immer mehr abgenommen“, sagt sein Vater. Die Familie und der Pflegedienst wussten nicht mehr ein noch aus. Auch mehrere Klinikaufenthalte brachten keine Diagnose. „Einmal hieß es sogar, wir müssen schauen, wie die Nacht verläuft. Was bedeutete, dass Eriks Leben auf Messerschneide stand.“ Im Klinikum Großhadern in München wurde festgestellt, dass der Ausscheidungstrakt durch die starke Wirbelsäulenverkrümmung nicht mehr vollständig entleert werden konnte und der Junge dadurch starke Schmerzen hatte.
Mittlerweile haben die Medikamente angeschlagen und die Schmerzen sind Vergangenheit: „Nun schlägt er nach dem Schlafen wieder die Augen auf und lacht sich kaputt. Wenn man das sieht, ist alles vergessen. Unser Erik ist ein Herzensschmeichler“, sagt seine Mutter.
Die Familie hat ein Spendenkonto bei der Sparkasse Bayreuth eingerichtet; Stichwort „Heimat für Erik“, IBAN DE26 7735 0110 0030 3963 03.