Heute schon wieder ein verletztes Tier vor der Tür gefunden Tierheim Bayreuth: 18 ausgesetzte Meerschweinchen sind wohlauf

Von Moritz Kircher
Die Meerschweinchen, die am Donnerstag am Tierheim abgestellt worden waren, sind wohlauf. Foto: Wittek Foto: red

Die 18 Meerschweinchen, die Mitarbeiter des Bayreuther Tierheims gestern in einer Kiste vor der Tür gefunden haben, sind wohlauf. Einige der Tierchen hatten unter Schock gestanden. Mittlerweile haben sie sich erholt. Doch gleich heute Morgen stand wieder eine offene Kiste da. Darin: Ein Zwerghase mit mehreren Verletzungen.

 
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Die Mitarbeiter des Tierheims peppelten die Meerschweinchen erstmal mit Nahrung auf. "Heute sehen sie wirklich super aus", sagt Kristin Köhler vom Tierheim. "Sie haben sich gottseidank gut gemacht." Gestern war noch unklar, ob alle Tiere den Schock überleben würden, unter dem sie gestanden haben.

Nun werden die Meerschweinchen am Montag erst einmal dem Tierarzt vorgestellt. Der schaut, ob sie alle gesund sind und welches Geschlecht sie haben. Möglich, dass auch noch trächtige Weibchen dabei sind. Die männlichen Tiere sollen kastriert werden. Es haben sich auch schon Interessenten beim Tierheim gemeldet, die sich für einzelne Meerschweinchen interessieren.

Schwer verletztes Zwergkaninchen einfach vor die Tür gestellt

Erst heute ist in einer Kiste vor dem Tierheim ein relativ schwer verletztes Zwergkaninchen abgestellt worden. Die Kiste war offen. Es sei ein glücklicher Zufall gewesen, dass das Tier nicht einfach das Weite gesucht hat und dann wahrscheinlich irgendwo verendet wäre. "Die Augen waren stark vereitert, aber gottseidank noch vorhanden", schildert Kristin Köhler die Wunden des Tieres.

Am ganzen Körper habe das Kaninchen noch mehrere Bisswunden gehabt, die schon mehrere Tage alt sein sollen. Köhler geht davon aus, dass der Hase die Wunden von einem Artgenossen zugefügt bekam, mit dem er zusammen gehalten wurde. Sie warnt davor, männliche Zwergkaninchen gemeinsam in einem Käfig zu halten.

Köhler: "Man muss sich der Verantwortung bewusst sein."

Köhler appelliert an Tierhalter, ihre Schützlinge nicht einfach vor der Tür des Tierheims abzustellen, wenn eine Trennung unvermeidlich ist. Sie glaubt, dass viele vor den Kosten zurückschrecken. Dabei werden für ein Kleintier gerade einmal zwölf Euro fällig. Hinzu kommen gegebenenfalls die Kosten für eine Kastration. "Man muss sich eben der Verantwortung bewusst sein, wenn man sich ein Tier anschafft. Da gehört viel dazu", sagt Köhler. "Erwachsene sollten das eigentlich von vornherein wissen."

Und wer Probleme mit seinem Tier hat, müsse auch nicht gleich versuchen, es loszuwerden. "Die erste Anlaufstelle ist eigentlich immer der Tierarzt", rät Köhler. "Ansonsten kann man natürlich auch immer bei uns nachfragen", sagt sie. Etwa wenn es um die Frage geht, ob zwei Tiere gemeinsam gehalten werden können. Denn das ging im Falle des schwer verwundeten Zwergkaninchen offenbar ordentlich schief.

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