Heute beginnt die Skisaison im Fichtelgebirge – Ermäßigte Preise an den Liften Skisaison: Spaß auf Pisten und Loipen

Von Tamara Pohl
Ski- und Rodel gut: Schlittenfahren an der Bleaml-Alm ist möglich. Foto: red Foto: red

Seit Mittwoch weht sie wieder am Nürnberger Hauptbahnhof, die Ochsenkopf-Winterflagge. Das ist Tradition: Seit 1908 fuhren nämlich Skizüge ins Fichtelgebirge. Damit Reisende wussten, dass dort Schnee liegt, hisste man in Nürnberg jedes Jahr eine weiße Winterflagge.

 
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Bis heute kommen aus dem Nürnberger Land zahlreiche Besucher zum Skifahren ins Fichtelgebirge. Das sagt Ferdinand Reb, Leiter der Tourismuszentrale Fichtelgebirge mit Sitz in Fichtelberg. „Exakte Daten, woher unsere Gäste kommen, gibt es nicht. Aber es gibt Erfahrungswerte, die zum Beispiel aus Parkplatzbeobachtungen resultieren.“

Wer sich die Kennzeichen ansieht, entdeckt auch viele Fahrzeuge aus Erlangen und Fürth, aus Bamberg und Würzburg, aber auch aus der Tschechischen Republik und vielen anderen Teilen Deutschlands. Und natürlich aus der Region. Der Löwenanteil der Besucher kommt aus einem Umkreis von etwa 150 Kilometern. Ein bisschen anders stelle sich die Situation in den Ferien dar. „Dann spielen besonders die Skikurse eine große Rolle. Familien buchen einige Tage bei uns und üben beispielsweise für den großen Skiurlaub in Österreich.“

Skigebiet vor der Haustür

Dass das Skigebiet vor der Haustüre nicht alle Wintersportler in der Region hält, merken die Fachleute wie Jochen Gassenmeyer vom Selber DER-Reisebüro: „Wer zum Skifahren will, bucht bei uns überwiegend Reisen nach Österreich.“ Besonders beliebt seien Ziele in Tirol wie das Stubai- und das Ötztal, aber auch das Salzburger Land. Jochen Gassenmeyer vermutet, dass viele Menschen die verhältnismäßig kurze Anreise nach Österreich überzeugt.

Zurück ins Fichtelgebirge: Wer dorthin kommt, bleibt zunehmend länger. Das Landesamt für Statistik hat kürzlich die Fremdenverkehrszahlen von Januar bis Oktober 2017 veröffentlicht.

In den 53 Gemeinden, die zum Fichtelgebirge gehören, kamen in dieser Zeit 429 186 Gäste aus dem Inland an (0,4 Prozent mehr als 2016), 59 084 weitere aus dem Ausland (4,1 Prozent mehr). Durchschnittlich zweieinhalb Tage blieben die Besucher in der Region – damit stieg die Zahl der Übernachtungen im Vergleich zum Vorjahr um 2,6 Prozent auf 1 162 363. „Von 2009 bis 2016 registrieren wir 27 Prozent mehr Gästeankünfte und ein Plus von 17 Prozent bei den Übernachtungen“, schildert Ferdinand Reb den positiven Trend in der Langzeitbetrachtung.

Wintertourismus ausbaufähig

Allerdings kommen etwa zwei Drittel der Gäste im Sommerhalbjahr. Der Wintertourismus ist also ausbaufähig. „Im alpinen Bereich müssen wir uns nicht mit dem Alpenraum messen“, räumt Ferdinand Reb ein, „aber in Sachen Langlauf und Winterwandern müssen wir uns verglichen mit der deutschen Konkurrenz nicht schämen. Unsere vom Deutschen Skiverband zertifizierten Loipen an Kornberg, Kösseine und Ochsenkopf sind ein Top-Angebot. Dafür kommen Gäste bewusst zu uns und bleiben auch mal fünf Tage.“

In dieser Zeit frönen die Besucher aber nicht nur dem Wintersport: Das Deutsche Wirtschaftswissenschaftliches Institut für Fremdenverkehr (DWIF) hat ermittelt, dass sie durchschnittlich 26 Euro am Tag ausgeben. „Wenn man die 20 Euro für den Skipass abzieht, bleiben sechs Euro übrig, die unsere Gäste hier ausgeben. Da gehen sie ins Lokal, trinken vielleicht einen Glühwein an der Talstation oder gehen einkaufen.“

Eine zunehmend größere Rolle spielten auch die zusätzlichen Gesundheits- und Wellnessangebote durch die Thermen in Weißenstadt und Bad Alexandersbad. „Aber die Einrichtungen sind noch zu jung, um wirkliche Erfahrungswerte zu haben.“

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