Der Leiter des Sozialamtes Werner Köstner ist guten Mutes, dass die letzten Bewohner bis Ende November die Herzogmühle verlassen haben. Der letzte "Ureinwohner", so Köstner, habe seinen Auszug schon fest zugesagt. Ein in der eigentlichen Obdachlosenunterkunft wohnender "Durchreisender" wolle nahe Hamburg sesshaft werden. Für die anderen drei Bewohner biete die Gewog, die Wohnungsbau- und Wohnungsfürsorgegesellschaft der Stadt Bayreuth, Wohnraum an. Das Kapitel Herzogmühle könnte somit bis Ende des Jahres Teil der Geschichte der Stadt Bayreuth sein. Die einst als Wohnraum für Flüchtlinge und Vertriebene errichtete Siedlung, in deren Verfügungswohnungen in Hochzeiten bis zu 400 Menschen lebten, wird nur noch als Namen in der Erinnerung weiterleben. Denn das neue Wohngebiet, das auf dem Gelände der Herzogmühle entsteht, trägt den Namen Untere Rotmainaue. Den Auftakt der Bautätigkeit hat im vergangenen Jahr die Gewog gemacht mit der Grundsteinlegung für das erste von insgesamt fünf Mehrfamilienhäusern. Das erste Gebäude, in dem zwölf Wohnungen untergebracht sind, soll noch dieses Jahr bezugsfertig sein.