Der „Weg eines Feiglings“
Jacksonville liegt im Nordosten Floridas. Die Stadt in dem südlichen US-Bundesstaat hat etwa 970 000 Einwohner. Floridas Gouverneur Ron DeSantis verurteilte die Tat mit scharfen Worten. Der Republikaner bezeichnete den Täter als „Drecksack“. Der Mann habe es auf Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe abgesehen. „Das ist völlig inakzeptabel.“ Der Mann habe sich „lieber umgebracht, als sich der Verantwortung für seine Taten zu stellen“. Er habe „den Weg eines Feiglings“ gewählt.
Aus dem Weißen Haus hieß es, US-Präsident Joe Biden sei über die Attacke in Jacksonville informiert worden und ebenso über andere Schusswaffenattacken im Land innerhalb der vergangenen 24 Stunden.
Trauriger Alltag in den USA
In den USA kommt es täglich zu schweren Schusswaffenangriffen - und immer wieder auch zu tödlichen Hassverbrechen. Besonders stach zuletzt eine Tat im Mai 2022 in Buffalo im Bundesstaat New York heraus: Ein rassistisch motivierter Schütze hatte dort zehn Menschen in und vor einem Supermarkt mit einem Sturmgewehr getötet. Die Mehrzahl der Opfer war schwarz. Der Täter wurde später zu lebenslanger Haft verurteilt.
Rassismus und Diskriminierung von Afroamerikanern und anderen Gruppen sind in den USA weiter ein drängendes Problem. In der US-Hauptstadt versammelten sich am Samstag mehrere Tausend Menschen anlässlich des 60. Jahrestages des „Marsches auf Washington“. Am 28. August 1963 hatte der schwarze Bürgerrechtler Martin Luther King mit den legendären Worten „I have a dream“ (Ich habe einen Traum) die Gleichberechtigung von Schwarzen und Weißen eingefordert. King, der 1964 den Friedensnobelpreis erhielt und 1968 bei einem Attentat starb, hatte seinerzeit rund 250 000 Anhänger nach Washington geführt.
Bürgerrechtler, Aktivisten und Nachfahren von Martin Luther King beklagten bei der Veranstaltung am Samstag, bis zu Gleichberechtigung von Schwarzen und Weißen im Land sei noch ein weiter Weg. Manche äußerten Sorge über die Entwicklung des Landes.