Haspo-Männer retten 26:26 in Lohr

Marius Hümpfer war mit elf Treffern erfolgreichster Haspo-Torschütze in Lohr. Foto: Peter Kolb Foto: red

Im zweiten Anlauf hat Haspo Bayreuth den ersten Auswärtspunkt der Saison in der Männer-Bayernliga geholt. Der Ausgleich zum 26:26 beim TSV Lohr gelang erst nach Ablauf der Spielzeit, als der junge Spielmacher Yannik Meyer-Siebert bei einem Siebenmeter die Nerven behielt.

 
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Ein Teilerfolg gelang auch dem SV 08 Auerbach in der Landesliga Nord. Beim Aufsteiger TV Erlangen-Bruck II erreichte er ein insgesamt verdientes, aber am Ende etwas glückliches 30:30.

Männer-Bayernliga

TSV Lohr – Haspo Bayreuth26:26 (14:12)

Haspo fand in der von Beginn an hitzigen Atmosphäre gut ins Spiel. Mit viel Geduld im Angriff und gut gewählten Abschlüssen gelang eine 4:2-Führung (5.). Danach wurden allerdings gute Chancen fahrlässig oder unglücklich vergeben. Drei Pfostentreffer in Folge bestrafte der TSV Lohr jeweils umgehend mit seiner stärksten Waffe, dem Gegenstoß. Vor allem gegen Rechtsaußen Benjamin Horn (6) schalteten die Bayreuther zu langsam um.

So führten die Unterfranken erstmals beim 6:5 (12.) und profitierten dann auch von nicht weniger als sieben Zeitstrafen, die von den sehr kleinlichen Schiedsrichtern gegen die keinesfalls hart spielende HaSpo-Abwehr ausgesprochen wurden. In fast dauerhafter Unterzahl lagen die Gäste vom 6:9 (17.) bis zum 9:12 (24.) mit drei Toren zurück. Daran änderte es auch nichts, dass Lohrs Rückaumhüne Lukas Horky (2) auf dem rutschigen Boden ausgerutscht war und sich anscheinend schwer am Knie verletzt hatte (19.).

Haspo startet in doppelter Unterzahl

Den zweiten Durchgang begann Haspo gar in doppelter Unterzahl, was den Rückstand auf 12:17 (34.) anwachsen ließ und die voll besetzte Spessarttorhalle zum Kochen brachte. kochte endgültig über. Die Bayreuther behielten aber die Nerven und bewiesen erneut große Moral. Schon beim 18:18 (41.) gelang durch den ersten Bayernligatreffer von Sven Goeritz wieder der Ausgleich. Dabei zahlte sich die Umstellung auf die deutlich defensivere 6:0-Abwehr aus, die den Spielfluss der Gastgeber hemmte und zahlreiche Ballgewinne generierte, hemmte das Lohrer Angriffsspiel deutlich. Angetrieben durch den unaufhaltsam treffenden Marius Hümpfer, der selbst mit einer Manndeckung kaum auszuschalten war, ging Haspo beim 23:21 (47.) erstmals wieder in Führung.

Als dann Philipp Schöttner mit der dritten Zeitstrafe ausschied ausschied (48.) und ein Problem im rechten Rückraum drohte, sprang dort der gelernte Rechtsaußen Paul Saborowski mit viel Zug zum Tor hervorragend ein. Auch deshalb hielt Haspo bis zum 25:24 (57.) eine knappe Führung, ehe es außergewöhnlich dramatisch wurde. In den letzten 20 Sekunden überschlugen sich die Ereignisse. Erst verwandelte mit Bohuslav Zeleny (8/1) Lohrs auffälligster Akteur einen sehr strittigen Strafwurf zur 26:25-Führung der Hausherren.

Rudelbildung nach Foul an Hümpfer

Doch Haspo schaltete schnell und war in Person von Marius Hümpfer auf dem Weg zum letzten Torwurf. Dieser wurde durch Zoltan Ferencsik aber per Gesichtstreffer unsanft gestoppt. Die Folge war eine Rudelbildung in der nun überhitzten Atmosphäre, wobei sich Torwart Niklas Pfeifer die erste Blaue Karte gegen Haspo einhandelte und damit eine Sperre für mindestens für zwei Spiele. Ferencsik sah „nur“ Rot, aber es gab auch einen Siebenmeter, den der 18-jährige Meyer-Siebert nervenstark versenkte.

„Ich denke, dass wir uns diesen Punkt wirklich redlich mit unsere kampfstarken Einstellung verdient haben“, analysierte Haspo-Trainer Michael Werner. „Dieser Punkt ist ganz wichtig für unsere Moral und gibt uns Aufwind für die Heimpremiere am kommenden Samstag gegen Waldbüttelbrunn.“

Haspo Bayreuth: Lehnard, Pfeifer, Wittmann – Schalk, Nicola, Hofmann (1), Hümpfer (11), Klima, S. Berghammer (1), Saborowski (6), Meyer-Siebert (2/1), Y. Berghammer (2/2), Goeritz (1), Schöttner (2).

Männer-Landesliga Nord

TV Erlangen-Bruck II – SV 08 Auerbach 30:30 (14:15)

Ohne den erkrankten Moritz Hofmann, aber mit dem rechtzeitig genesenen Alexander Tannenberger legten die Auerbacher schnell drei Tore vor und hielten diesen Vorsprung rund 20 Minuten lang. Dann schlichen sich aber technische Fehler ein und einige Chancen wurden vergeben. Dazu trug auch die Umstellung der Erlanger Abwehr bei, die Tannenberger in Manndeckung nahm.

Nach der Pause legten dann die Erlanger sofort eine Führung vor, die sie dann auch konstant mit zwei bis drei Toren verteidigten. Die Auerbacher ließen sich dabei auch von der robusten Abwehrarbeit der Gastgeber beeindrucken und haderten zudem wiederholt mit den Schiedsrichtern. Beim 27:24 (52.) sprach fast alles für die Erlanger, zumal der sechsfache Torschütze Ferdinand Neuß in seinem vorerst letzten Spiel für Auerbach mit der dritten Zeitstrafe ausschied. Doch die Oberpfälzer bewiesen ungebrochene Moral und drehten den Spieß mit großem Kampfgeist noch einmal um.

„Das war ein Erfolg der gesamten Mannschaft“, freute sich der Auerbacher Trainer Matthias Schnödt. „Wenn man das gesamte Spiel betrachtet, geht das Unentschieden wohl für beide Mannschaften in Ordnung, auch wenn uns der Punkt ein klein wenig mehr hilft.“

SV 08 Auerbach: Adam (1), Kroher – Pankraz, Tannenberger (4), Bauer (5/5), F. Neuß (6), Hackenberg (5), Bürger, Kolb (1), Edtbauer (2), Eckert (2), Herold (2), Kraus (2), P. Neuß.

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