Die niedersächsische Landtagspräsidentin Gabriele Andretta (SPD) zeigte sich „tief bestürzt“ und sprach ebenfalls von einem Angriff. „Wir stehen fest und solidarisch an der Seite der Jüdinnen und Juden in Niedersachsen“, fügte sie an. Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) nannte es „eine Schande für Deutschland, dass immer wieder Synagogen angegriffen werden“. Sie hoffe, dass die Täter schnell ermittelt werden könnten.
Jom Kippur ist ein wichtiger Feiertag
Jom Kippur, der höchste jüdische Feiertag, fällt von Jahr zu Jahr auf unterschiedliche Daten im September oder Oktober. „Der Anschlag auf die Synagoge in Hannover gestern Abend entsetzt und beschämt mich zutiefst“, sagte der Landesbischof der evangelischen Landeskirche Hannover, Ralf Meister. Dass Jüdinnen und Juden bei der Ausübung ihrer religiösen Praxis bedroht würden, sei unerträglich.
Vor drei Jahren hatte an diesem Feiertag in Halle (Sachsen-Anhalt) ein schwer bewaffneter rechtsextremer und antisemitischer Attentäter versucht, in der voll besetzten Synagoge der Jüdischen Gemeinde zu Halle ein Blutbad anzurichten. Er warf am 9. Oktober 2019 Brand- und Sprengsätze und schoss auf die Zugangstür, gelangte aber nicht auf das Gelände, weil die Tür dem Angriff standhielt. Vor der Synagoge erschoss er eine Passantin, in einem nahe gelegenen Döner-Imbiss einen 20-Jährigen. Das Oberlandesgericht Naumburg verurteilte den Täter zu lebenslanger Haft mit anschließender Sicherungsverwahrung.