Mit dem Spielgestalter Luc Steins wissen die Niederländer sogar einen Mann ihren Reihen, der zum ersten Exportschlager des heimischen Handballs avancierte und seit Jahren bei Paris Saint Germain in der Champions League glänzt. Neben dem Superstar hat das Team auch noch acht Profis in seinem Kader, die ihr Geld in der Bundesliga verdienen.
Der frühere Weltklassespieler Olsson gibt seine Erfahrung weiter
Ein weiterer Beleg für die gewachsene Reputation des niederländischen Handballs ist der Umstand, dass es gelungen ist, den Schweden Staffan Olsson im August des vergangenen Jahres als Trainer zu verpflichten. Während seiner Karriere als Spieler gewann Olsson mit dem THW Kiel alles, was es im Handball zu gewinnen gibt. Nun reicht der 58-Jährige seine Expertise aus jahrelangen Auftritten auf Weltklasseniveau an die neue Mannschaft weiter, mit der er seit einem halben Jahr zusammenarbeitet.
Dass die Bäume bei allen lobenswerten Schritten in die richtige Richtung nicht in den Himmel wachsen, zeigte sich zu Beginn der Zwischenrunde beim mühsam erkämpften 31:30-Erfolg gegen den Außenseiter Katar. Die Niederländer verhinderten nur knapp eine Blamage und verbreiteten bei ihrem biederen Auftritt weder Angst noch Schrecken.
Der deusche Bundestrainer Gislason warnt vor dem Gegner
Die Rollen sind also wie gewohnt verteilt: Deutschland, das bei der WM bislang auf eine perfekte Ausbeute von vier Siegen in vier Spielen verweisen kann, geht als klarer Favorit in die Begegnung – auch wenn der Bundestrainer Alfred Gislason eindringlich vor dem Gegner warnt, der über eine „starke Mannschaft“ verfüge, die „extrem schnell agiere: „Da müssen wir uns mit unserer Defensive drauf einstellen, sonst wird das eine enge Kiste.“
Während sich der Isländer auf der deutschen Bank die richtigen taktischen Kniffe überlegt, um den Niederländern den Zahn zu ziehen, freut sich sein Kollege Staffan Olsson auf das Kräftemessen. Die Begegnung mit dem großen Nachbarn werde für ihn und seine Akteure zu einem „besonderen Spiel, weil sich ja alle aus der Bundesliga kennen“. Die Emotionen werden sich dabei im Rahmen halten. Olsson mag die aus dem Fußball bekannte Rivalität, die auch schon mal in Hass umschlagen kann, nicht auf den Handball übertragen. Als Schwede sei er bei diesem Thema sowieso außen vor – und überhaupt solle man „das ganze Thema generell nicht so hoch hängen“.