Es dauerte auch nicht lange und die ersten beiden Kinder standen bereit, um ihre Leinwände kunterbunt zu bemalen. Während Martin und Anja den Farbroller schwangen und eine Farbe nach der anderen auf die Leinwand spritzten, erklärte die Künstlerin, worum es – neben dem lustigen Malen – noch ging. So lernten die Kinder, dass sie ein Recht auf Frieden haben. Interessiert lauschten die Kinder der ruhigen Stimme, und als die Leinwand fertig war, durften sie eine bemalte Friedenstaube mit nach Hause nehmen. „Man kann hier nichts verkehrt machen“, erklärte die Künstlerin. „Das ist Kunst für Macher und nicht für Könner. Man kann mit allem arbeiten. Mit einem Schwamm, Ball oder nur mit den Händen.“ Der Fantasie seien keine Grenzen gesetzt. Die Kinder freute es offensichtlich, denn wann darf man schon mal Farbe nehmen und mit Wucht auf den Boden klatschen lassen? „Ich habe die Erfahrung gemacht: Gerade beim Werfen, da kommen die Kinder aus sich heraus. Da gibt es oftmals auch wirklich ein Bedürfnis“, erklärt sie. Direkt daneben platzierte sich der Bund Naturschutz. Thomas Knauber brachte verschiedene Geräte und Holz in die Innenstadt, um zu zeigen, wie einfach es ist, einen Nistkasten zu bauen. „Davon habe ich einige gebaut“, sagte er stolz. „In einigen wohnen auch schon Meisen“, sagte Knauber.