Juragruppe Wassergebühr soll gleich bleiben

Michael Grüner
Versorgungsgebiet erweitert: Die Juragruppe stockt ihren Stellenplan auf und plant im Haushalt mit einer Erhöhung um 1,3 Stellen für das Jahr 2022. Foto: Archiv/Klaus Trenz

Der Zweckverband Wasserversorgung Juragruppe will auch im Jahr 2022 den Wasserpreis in seinem Verbandsgebiet unverändert lassen. Erhöht werden soll allerdings die Grundgebühr für den normalen Hauswasserzähler. Das geht aus dem Entwurf des Haushalts 2022 hervor, den die Werkleitung am Montag der Verbandsversammlung vorgelegt hat.

 
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Pegnitz - Der Zweckverband Wasserversorgung Juragruppe will auch im Jahr 2022 den Wasserpreis in seinem Verbandsgebiet unverändert lassen. Erhöht werden soll allerdings die Grundgebühr für den normalen Hauswasserzähler. Das geht aus dem Entwurf des Haushalts 2022 hervor, den die Werkleitung am Montag der Verbandsversammlung vorgelegt hat.

Die Juragruppe rechnet im Jahr 2022 beim Wasserverkauf insgesamt mit knapp drei Millionen Euro an Einnahmen. „Das Volumen der Einnahmen aus den Wassergebühren gründet auch auf der Erweiterung des Versorgungsgebiets, den abgeschlossenen Wasserlieferungsverträge und einer Anhebung der Grundgebühr auf 66 oder 72 Euro für den normalen Hauswasserzähler“, erläutert Werkleiter Hans Hümmer im Erfolgsplan des Haushalts.

Der Kommunale Prüfungsverband sei derzeit dabei, eine aktuelle Gebührenkalkulation für die Juragruppe zu erstellen. Das Ergebnis werde zeigen, wie weit die Grundgebühr anzupassen ist. Die im Haushalt dargestellte Erhöhung bezeichnete Hümmer immer noch als „unterdurchschnittlich im Vergleich zu anderen Versorgern“. Mittlerweile seien Grundgebühren in Höhe von 120 Euro bei anderen Versorgern gängige Praxis.

Neben den Mitgliedern des Zweckverbandes Wasserversorgung Juragruppe gibt es auch noch sogenannte Wassergäste. Das sind Kommunen oder Zweckverbände, die auch Wasser von der Juragruppe beziehen. Diejenigen mit Lieferverträgen zahlen 0,55 Euro pro Kubikmeter, für Kunden ohne Vertrag werden 0,75 Euro in Rechnung gestellt. Diese Preise gelten seit Oktober 2009. „Auch hier wird im Rahmen der Gebührenkalkulation mit einer leichten Erhöhung zu rechnen sein, da insbesondere der Strom eine kräftige Preissteigerung erfahren hat“, erklärt der Werkleiter in seinem Haushaltsentwurf 2022.

Durchaus lukrativ ist für den Wasserversorger Juragruppe das Nebengeschäft. Einnahmen werden durch „Arbeiten für Dritte“ erzielt, zum Beispiel durch Verkauf von Material oder die Reparatur von Hausanschlüssen. Im Ansatz werden im Nebengeschäft wieder Einnahmen in Höhe von rund 585 000 Euro erwartet. Dabei ist zum einen der Durchschnitt der vergangenen Jahre zugrunde gelegt, aber auch die Einschätzung der Werkleitung über die Marktlage und anstehende Entwicklungen in den Verbandsgemeinden. Da im kommenden Jahr verstärkt die Neuverlegung von Ortsnetzen und Versorgungsleitungen angegangen werden soll, sei haushaltstechnisch die Arbeitsleistung des eigenen Personals zu aktivieren, mit einer Summe von rund 570 000 Euro. Die Juragruppe will auch 2022 die gesamten Planungsleistungen, Ausschreibungen und Bauüberwachungen für den Leitungsbau in kompletter Eigenleistung erbringen. Für Hümmer ist der Ansatz realistisch, wie er im Bericht zum Haushalt 2022 ausführt.

Auf der Ausgabenseite geht die Werkleitung von rund 475 000 Euro für den Materialaufwand und bezogene Leistungen aus. Der Personalaufwand wird im Haushaltsentwurf mit gut 1,3 Millionen Euro veranschlagt. Hümmer: „Der Stellenplan 2022 wurde zwar vorsorglich um eine Stelle im technischen Bereich erweitert, eine eventuelle Besetzung im Jahr 2022 ist nach jetzigem Beurteilungsstand eher unwahrscheinlich und hängt davon ab, ob eventuell weitere Übernahmen wie die der Wiesentfels-Treunitzgruppe umzusetzen sind.“ Die heuer besetzte Stelle im Verwaltungsbereich soll höher gruppiert werden, da „mit dieser Stelle mittelfristig – in sechs bis acht Jahren – und perspektivisch eine veränderte Unternehmensführung angedacht ist“, so der Werkleiter weiter.

Personalmehrung begründet der Werkleiter in seiner Vorschau auf den Haushalt 2022 auch mit der Ausweitung des Versorgungsgebiets, mit der sich auch der Verwaltungsaufwand erhöht. Der Stellenplan im Verwaltungsbereich werde daher um 1,3 Stellen erhöht. Angedacht sei eine Ausweitung der Arbeitszeit der drei Mitarbeiterinnen in der Verwaltung, die bisher in Teilzeit arbeiten.

Der Zinsaufwand für laufende Kredite wird mit rund 340 000 Euro veranschlagt. Der Erfolgsplan führe laut Haushaltsansatz zu einem Jahresgewinn von 90 000 Euro. „Die Vorgabe einer kostendeckenden Einrichtung ist erfüllt“, so Hümmer. Der Übertrag aus den Einnahmen an den Vermögensplan des Haushalts werde sich voraussichtlich auf knapp 1,7 Millionen Euro erhöhen, für heuer lag der Ansatz bei 1,4 Millionen.

Investieren will die Juragruppe im kommenden Jahr gut vier Millionen Euro. Schwerpunkt der nächsten Jahre werde vorrangig die Sanierung bestehender Versorgungsleitungen sein, für die ein Fördersatz von 70 Prozent erwartet wird. Dazu ist eine Darlehensaufnahme von 750 000 Euro vorgesehen. Auf der anderen Seite werden aber Schulden in Höhe von rund 830 000 Euro getilgt. Hümmer: „Damit wird keine Nettoneuverschuldung erfolgen.“

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