Vize-Premierminister Dominic Raab würdigte Amess als „Politiker mit gesundem Menschenverstand und einen Wahlkämpfer mit großem Herz und enormer Großzügigkeit - einschließlich für die, die nicht einer Meinung mit ihm waren.“
Unterhauspräsident Lindsay Hoyle zeigte sich „schockiert und zutiefst getroffen“. Der Vorfall werde „Schockwellen durch die parlamentarische Gemeinschaft und das ganze Land senden“, so Hoyle auf Twitter. Er kündigte zudem an, es müsse in den kommenden Tagen „eine Debatte geben über die Sicherheit von Abgeordneten und zu ergreifende Maßnahmen“.
„Das ist unbeschreiblich schrecklich“, schrieb Schottlands Regierungschefin Nicola Sturgeon ebenfalls auf Twitter. „Meine Gedanken und herzliches Beileid gelten Davids Familie, Freunden und Kollegen. Möge er in Frieden ruhen.“
Amess hinterlässt fünf Kinder
Amess hinterlässt eine Frau und fünf Kinder. Der Katholik galt als erzkonservativer Brexit-Befürworter, der sich gegen das Recht auf Abtreibung und für Tierrechte einsetzte. Er war auch ein entschiedener Gegner der Fuchsjagd. Amess saß seit 1983 für die Tories im britischen Parlament, zuerst für den Wahlkreis Basildon, später für Southend West.
Der Fall erinnert an den Mord an der Labour-Abgeordneten Jo Cox 2016. Cox wurde ebenfalls bei einer Bürgersprechstunde in ihrem Wahlkreis von einem Rechtsextremisten mit einer Schusswaffe und einem Messer angegriffen. Sie starb kurz darauf an ihren Verletzungen. Der Mord an Cox ereignete sich nur wenige Wochen vor dem Brexit-Referendum.