Sebastian Mayer
„Die Startelf? Ich habe gedacht, jetzt kommt die Frage, wie weit Deutschland kommt. Da hätte ich Finale gesagt. Aber die Startelf? Puuh, schwierig“, sagt Mayer. „In diesem Kader steckt so viel Qualität.“ Gerade bei der Zusammensetzung der Abwehr vor „Neuer, dem besten Torhüter der Welt“, tut sich der Eishockey-Spieler des EHC Bayreuth schwer. Boateng sei gesetzt, Hummels auch, aber der ist verletzt. „Ich würde im Auftaktspiel einfach Kimmich ins kalte Wasser schmeißen, der bei den Bayern auch einen guten Innenverteidiger spielt. Oder warum nicht Tah spielen lassen?“ Als Außenverteidiger würde er Hector und Mustafi aufstellen. „Die Abwehr ist nicht eingespielt, da braucht es davor natürlich bewährte Kräfte, die Sicherheit bringen“, sagt Mayer. Er setzt deswegen auf die Weltmeister Kroos und Khedira auf der Doppelsechs. Davor als Zehner Özil und auf den Außen Müller und Götze. „Und wir brauchen im Vergleich zur WM einen Klose-Ersatz vorne drin, das kann nur Gomez sein.“ Der wuchtige Stürmer habe nach einer starken Saison in der Türkei seine Chance verdient. Zudem geht Mayer davon aus, dass es Verschiebungen im DFB-Team geben wird, wenn Schweinsteiger wieder fit ist. „Dann wird wohl der Kapitän spielen, für Götze oder Gomez könnte es dann mit der Startelf eng werden.“
Mayers Wunschelf: Neuer – Hector, Boateng, Kimmich (Tah), Mustafi – Khedira, Kroos – Müller, Özil, Götze – Gomez
Hannah Marquard
„Klar, Gomez hat ne gute Saison gespielt, aber den mag ich nicht – deshalb Götze.“ Hannah Marquard, 23-jährige Mittelfeldspielerin der Landesliga-Damen der SpVgg Bayreuth, sieht ohnehin wenig Diskussionsbedarf bei der deutschen Mannschaft. Müller, Özil, Khedira, Kroos, Boateng, Neuer – allesamt gesetzt. Selbst bei der Frage nach dem Partner von Jerome Boateng in der Innenverteidigung muss die Sportökonomie-Studentin nicht lange überlegen: „Wenn Hummels fit wäre, würde er spielen. So aber sehe ich da nur Höwedes.“ Und rechts in der defensiven Viererkette? „Am ehesten Can, der ist zwar in Liverpool Sechser, hat aber schon auf der Außenbahn gespielt.“ Links offensiv ist Hannah Marquards Favorit Julian Draxler – eher aus Ermangelung an Alternativen. „Draxler eher als Schürrle oder Podolski“. Und Schweinsteiger, wenn er fit wäre? „Nein. Selbst dann nicht. Er ist sehr Fitness abhängig und hat nur ganz wenig gespielt.“ Die deutsche Mannschaft sieht sie unter den Topfavoriten – zusammen mit Frankreich und vor allem: Belgien. „Die haben echt gute Jungs im Team.“
Marquards Wunschelf: Neuer – Can, Höwedes, Boateng, Hector – Khedira, Kroos – Müller, Özil, Draxler – Götze
Florian Vogel
Olympia-Teilnehmer Florian Vogel traut der DFB-Elf mindestens den Einzug ins Halbfinale zu. „Der Erfolg der Deutschen wird aber wohl mit der Abwehr stehen und fallen. Sie muss sich schnellst möglich finden“, sagt Vogel. „Hier ist es wichtig, dass neben dem gesetzten Boateng auch Hummels schnell wieder fit wird.“ Als Hummels-Ersatz in der Partie gegen die Ukraine würde er Tah spielen lassen. Der Leverkusener hat ihn in dieser Bundesliga-Saison überzeugt. Gleiches gilt für die von Vogel bevorzugten Außenverteidiger Kimmich und Hector. Auf der Doppelsechs wartet er mit einer überraschenden Personalie auf: Neben Khedira sieht er den Liverpooler Can. „Schweinsteiger sehe ich bei der EM nicht als Stammkraft, er kann aber als Einwechselspieler sehr wichtig werden.“ Gesetzt sind bei Vogel im Mittelfeld der Zehner Kroos sowie die Außen Müller und Özil. „Obwohl Özil? Der überzeugt im Nationaltrikot ja nicht immer“, sagt Vogel. „Vielleicht bekommt auch Sane seine Chance. Ich mag seine schnelle und freche Spielweise.“ Fehlt noch ein Stürmer? Für Vogel hat hier Gomez ganz klar gegenüber Götze die Nase vorn.
Vogels Wunschelf: Neuer – Kimmich, Boateng, Tah, Hector – Khedira, Can – Müller, Kroos, Özil (Sane) – Gomez
Philipp Galewski
Philipp Galewski ist nach eigener Auskunft nicht der allergrößte Fußballexperte, die bevorstehende EM löst beim Geschäftsführer von Medi Bayreuth aber wenigstens „so ein bisschen Fußballfieber“ aus. Wäre Galewski Jogi Löw würde er offensiv spielen lassen: „Khedira zentral defensiv, Kroos nach vorne gezogen.“ Dabei bringt er eine ungewöhnliche Personalie für die linke Außenbahn ins Spiel: Lukas Podolski. „Ich glaube, er explodiert bei der EM. Gegen die Ukraine würde ich ihn anfangen lassen und zur Halbzeit dann Götze bringen.“ Nicht unumstritten für Galewski ist der derzeit so hochgelobte Mesut Özil. „Er ist in der Pflicht und muss endlich einmal liefern.“ Vollstes Vertrauen hat er hingegen in Bastian Schweinsteiger. „Auch wenn er noch nicht zu hundertprozentig fit ist, so ist er enorm wichtig. Er ist unser Joker, ihn bringen wir, wenn es nicht läuft.“ Dass es nicht rund laufen könnte, hält er aber doch für eher unwahrscheinlich. „Ich bin mir da ganz sicher – wir werden Europameister. Wer soll uns denn gefährlich werden?“
Galewskis Wunschelf: Neuer – Höwedes, Boateng, Kimmich, Hector – Khedira, Kroos – Müller, Özil, Podolski – Gomez