Gestiegener Appetit Kulmbacher essen tonnenweise Käse

Die Gewerkschaft NGG erreichte für die Beschäftigten in bayerischen Molkereien jetzt ein Lohn-Plus. Foto: NGG

Das Milcherzeugnis sorgt für gute Umsätze. Das kommt jenen zugute, die bei der Produktion mitarbeiten.

 
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Frischkäse, Schnittkäse, Hartkäse, Weichkäse – der Käse-Hunger im Landkreis Kulmbach ist ordentlich. Rund 1763 Tonnen lassen sich die Menschen hier pro Jahr schmecken. Auf diesen gewaltigen Käseberg kommen die Statistiker von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung. Sie ermittelten aktuell einen jährlichen Pro-Kopf-Verbrauch von 24,6 Kilogramm Käse. „Dabei liegt der bayerische Käse hoch im Kurs: Mehr als ein Drittel der gesamten deutschen Käseproduktion kommt aus dem Freistaat. Käse ist sogar ein bayerischer Exportschlager – er wird bis nach China und Indien geliefert. Und die, die ihn produzieren, verdienen bald mehr“, sagt Michael Grundl von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG).

Käse sei das beliebteste Milcherzeugnis. „Außerdem steckt auch enorm viel bayerische Milch im Käse: Für ein Kilo Hartkäse braucht man häufig mehr als zehn Liter Milch“, so Michael Grundl. Für den Geschäftsführer der NGG-Region Oberfranken ist der „krisenfeste Käse-Konsum“ auch ein wichtiger Garant für den Umsatz der Milchwirtschaft. Wer dort arbeite, bekomme schon bald eine dickere Lohntüte: „In den Molkereien gibt es ab August mehr Geld. Wer Vollzeit arbeitet, hat dann 310 Euro im Monat mehr auf dem Lohnkonto“, sagt Grundl.

Für Fachkräfte bedeute dies zum Beispiel ein Lohn-Plus von 8,9 Prozent. Azubis haben künftig 120 Euro pro Monat mehr im Portemonnaie, so die NGG Oberfranken. Außerdem gebe es für die rund 19 000 Beschäftigten der bayerischen Milchwirtschaft in diesem und im kommenden Jahr eine Inflationsausgleichsprämie von insgesamt 1800 Euro. Das habe die NGG Bayern bei ihrem jüngsten Tarifabschluss mit dem Verband der Bayerischen Ernährungswirtschaft vereinbart. Die Laufzeit beträgt zwölf Monate, so der Verhandlungsführer und bayerische Landesvorsitzende der Gewerkschaft NGG, Mustafa Öz.

Um die Arbeitsbedingungen in der Milchwirtschaft wird es auch am Wochenende gehen: auf dem Gewerkschaftstag der Bayern-NGG in Augsburg. Dann stellen sich der Landes-Chef der bayerischen NGG, Mustafa Öz, sowie sein Stellvertreter, Kurt Haberl, zur Wiederwahl.

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