In den Haftpflicht-, Unfall- und Sachsparten sei das Neugeschäft weiter nahezu stabil geblieben. Allerdings sei es in der Kraftfahrzeugversicherung zurückgegangen – von 1,4 auf 1,2 Millionen versicherte Fahrzeuge -, was in stark rückläufigen Besitzumschreibungen und nur leicht gestiegenen Neuzulassungen begründet sei. Trotzdem habe der HUK-Konzern seine führende Marktposition in der Autosparte weiter behaupten und seinen Versicherungsbestand um zwei Prozent auf 13,7 Millionen Fahrzeuge steigern können. Mit dazu beigetragen habe die dynamische Entwicklung der HUK24 zum Jahreswechsel. Das ist die nach Unternehmensangaben „besonders preiswerte“ Online-Tochter der HUK-Coburg. Sie weise ein weiterhin hohes Neugeschäft von rund 375 000 (458 000) versicherten Fahrzeugen und ein Bestandswachstum von 4,2 Prozent (8,7) auf 2,9 Millionen versicherte Fahrzeuge auf.
Erfreulich sei die Neugeschäfts- und Bestandsentwicklung der Krankenversicherer im Konzern. Der Monatssollbeitrag sei um 4,1 Prozent auf 156,2 Millionen Euro (Vorjahr: 150,1) gestiegen. Der Bestand an vollversicherten Personen wuchs um rund 1900 (2200) auf mehr als 459 000 Personen an. Die gebuchten Beiträge stiegen um 5,4 Prozent auf knapp 1,86 Milliarden Euro (1,76).
Antwort auf Katastrophe
Neu sei die Wohngebäudeversicherung mit Elementarschutz. Sie stelle sicher, „dass bei schweren Naturkatastrophen künftig keine Kundin und kein Kunde mehr schutzlos ist“, betonte Heitmann. Die Wohngebäudeversicherung sei die Antwort der HUK auf die Flutkatastrophe in Westdeutschland. Zudem habe der Versicherer einen Hilfsfonds gegründet, „nachdem die Überflutungen gezeigt hatten, wie schnell Menschen in existenzielle Not geraten können“, so der Vorstandssprecher. Der Fonds sei zunächst mit zehn Millionen Euro ausgestattet worden und stehe nicht nur Kundinnen und Kunden, sondern allen hilfsbedürftigen Privatpersonen zur Verfügung.
Die Beteiligung der HUK-Coburg an der Werkstattkette „pitstop“ sei ein wichtiger Schritt beim Ausbau des Mobilitätsservices. Damit sei das Autoservice-Netzwerk des Versicherers um rund 300 auf jetzt 450 Werkstätten in über 200 Städten erweitert worden. „Damit sind wir im wachsenden Mobilitätsmarkt noch näher an unsere Kundinnen und Kunden herangerückt“, so Klaus-Jürgen Heitmann.
Er kündigte an, „auch 2023 über den reinen Versicherungsmarkt hinauszudenken“. Digitalisierung bleibe eines der Kernziele des Unternehmens, „um passgenaue Produkte und Services zu entwickeln“. Mit der HUK24 habe man bereits einen erfolgreichen Online-Versicherer. Mit dem Engagement bei neodigital, einem Schaden- und Unfallversicherer, der sich auf die Digitalisierung aller Prozesse konzentriert, werde die HUK branchenübergreifend digitale Kfz-Versicherern versicherungsfremde Services anbieten.
Stabilität kehrt nicht zurück
In seinem Ausblick sagte Klaus-Jürgen Heitmann, „die Stabilität der Vor-Corona-Zeit kommt nicht wieder und die Unsicherheit wird auch das Jahr 2023 prägen“. Zudem würden sich politische Forderungen, den Individualverkehr immer stärker zurückzudrängen, auf das Kerngeschäft der HUK auswirken. „Wir gehen daher langfristig von begrenzten Wachstumsperspektiven aus“, ordnet der Vorstandssprecher die Geschäftsentwicklung insgesamt ein. Für das laufende Jahr erwarte er im Marktvergleich über alle Sparten hinweg gute Entwicklungen.