Tiere sind wohl verendet
Den Schaden könne man auch nicht auf die Schnelle beheben: Die Sehnen der Tiere seien so umgebaut, der ganze Bewegungsapparat so beeinträchtigt, dass man die Klauen nur in mehreren Sitzungen zurückschneiden könne, ohne noch mehr Schäden zu verursachen. Über den Zustand der Herde könne er heute keine Auskunft mehr geben, sagte Streicher: „Wir wissen nicht, was mit den Tieren passiert ist. Wahrscheinlich ist, dass sie verendet sind.“
Drei tote Hängebauchschweine
Der Vertreter der Staatsanwaltschaft, Stephan Lehner, sah sich in seiner Anklage bestätigt und forderte für den 47-Jährigen eine Bewährungsstrafe von sechs Monaten sowie 180 Arbeitsstunden. Verteidiger Stephan Schultheis blieb in seinem Antrag nahe an dieser Forderung. Er hielt vier Monate und 120 Arbeitsstunden für angemessen. Richter Daniel Götz blieb genau zwischen den beiden stehen und verurteilte den Angeklagten wegen 45 Verstößen gegen das Tierhalteverbot sowie vorsätzliche Tiermisshandlung zu einer Bewährungsstrafe von fünf Monaten. Außerdem erhielt er ein weiteres Tierhalteverbot für eine Dauer von zwei Jahren.
Für den Verurteilten kündigt sich allerdings bereits der nächste Ärger an, so Matthias Streicher nach der Verhandlung: Am vergangenen Freitag fand das Veterinäramt drei Hängebauchschweine, die der 47-Jährige in einem Pferdewagen hielt. Drei weitere lagen tot in Plastiksäcken versteckt unter dem Wagen. Das Landratsamt hat erneut Anzeige erstattet.