Gericht hört Zeugen zu NSU-Banküberfall

Die Angeklagte Beate Zschäpe setzt sich neben ihren Anwalt Mathias Grasel. Foto: Tobias Hase/dpa Foto: red

Heftiger Streit um prozessuale Verfahrensfragen hatte vergangene Woche den NSU-Prozess gelähmt. Am Dienstag geht das Verfahren weiter. Zeugen sollen über einen Bankraub aussagen. Nebenkläger wollen einen V-Mann als Zeugen laden.

 
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Das Oberlandesgericht München will im NSU-Prozess am Dienstag erneut einen der Raubüberfälle untersuchen, den die beiden verstorbenen mutmaßlichen Rechtsterroristen Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt begangen haben sollen. Dabei geht es um den Überfall auf eine Postfiliale im Juli 2001 in Zwickau. Als mutmaßliche Mittäterin muss sich dafür Beate Zschäpe verantworten. Sie ist außerdem für die Serie von zehn überwiegend rassistisch motivierten Morden angeklagt.

Mehrere Nebenkläger haben außerdem angekündigt, die Ladung des früheren Zwickauer Neonazis Ralf M. als Zeuge zu beantragen. M. war als V-Mann für das Bundesamt für Verfassungsschutz tätig. Nach Medieninformationen soll er Mundlos und Zschäpe in seinen Firmen beschäftigt haben, was die Bundesanwaltschaft allerdings bestreitet. M. lebt inzwischen in der Schweiz.

In der vergangenen Woche war der NSU-Prozess wieder ins Stocken geraten, nachdem die Verteidigung des wegen Beihilfe zum Mord angeklagten Ralf Wohlleben kritisiert hatte, die Gerichtsakte sei nicht vollständig. Die Bundesanwaltschaft wies diesen Vorwurf zurück. Nach längerer Auseinandersetzung hatte das OLG die Verhandlung unterbrochen und auf Dienstag vertagt. Dienstag ist der 274. Verhandlungstag.

dpa

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