"Nach allem, was bekannt ist, hatten die beiden Festgenommenen schon konkrete Vorbereitungen für einen blutigen Anschlag getroffen", sagte Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP). Der Fall zeige, dass der Rechtsstaat gut aufgestellt sei, um sich terroristischer Bedrohungen zu erwehren. Es gebe ausreichende Möglichkeiten und Mittel, um gegen "die Feinde unserer Freiheit" vorzugehen.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) betonte: "Die Gefahr durch islamistischen Terrorismus bleibt akut. Der islamistische Terrorismus steht deshalb weiterhin besonders im Fokus der Sicherheitsbehörden." Die Sicherheitsbehörden setzten alle polizeiliche und nachrichtendienstlichen Mittel ein, um islamistische Terrorgefahren früh zu erkennen.
Auch der Chef des Thüringer Verfassungsschutzes, Stephan Kramer, sagte der dpa zu den Festnahmen: "Die islamistische Bedrohung ist weiterhin auf einem hohen Niveau - auch bei uns in Thüringen." Der Landesverfassungsschutz sei schon lange mit dem Fall befasst gewesen und habe maßgeblich bei der Bearbeitung mitgewirkt. Wie genau die beiden Männer in den Fokus der Behörden rückten, wollte er nicht sagen.
ISPK gilt als besonders gefährlicher IS-Ableger
Der ISPK sei eine besonders gefährliche Teilgruppe des IS, sagte Thüringens oberster Verfassungsschützer Kramer. "Er ist weltweit mit entsprechenden Strukturen aufgestellt, um solche Anschläge in den Westen hineinzutragen." Der Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Thomas Haldenwang, hatte bereits 2023 betont, unter den verschiedenen Ablegern des IS steche der ISPK besonders hervor.
Der ISPK trägt in Afghanistan schon seit einigen Jahren einen bewaffneten Konflikt mit den militant-islamistischen Taliban aus. In den vergangenen Monaten hatte es in Deutschland immer wieder Festnahmen im Zusammenhang mit dem ISPK gegeben. Unter anderem wurde die Gruppierung mit möglichen Anschlagsplänen auf den Kölner Dom rund um den Jahreswechsel in Verbindung gebracht.
Nach einer Haftprüfung am Dienstagnachmittag kam der 30-Jährige in Untersuchungshaft, wie eine Sprecherin des Generalbundesanwalts mitteilte. Für den anderen Beschuldigten sei die Prüfung für Mittwoch angesetzt. Konkret werfen die Ermittler den beiden neben der Mitgliedschaft beziehungsweise der Unterstützung einer terroristischen Vereinigung im Ausland auch die Verabredung zur Begehung eines Verbrechens, in dem Fall Mord, sowie Verstöße gegen das Außenwirtschaftsgesetz vor.