Gemeinderäte streiten über die Frage, wie die Muthmannsreuther Häuser gekennzeichnet werden sollen Die Straßennamen kommen

Von Dieter Jenß
Die Entscheidung ist gefallen: Im Hummeltaler Gemeindeteil Muthmannsreuth werden Straßennamen eingeführt. Foto: Dieter Jenß Foto: red

Im Hummeltaler Gemeindeteil Muthmannsreuth werden Straßennamen eingeführt. Dies beschloss der Gemeinderat bei seiner jüngsten Sitzung im Feuerwehrhaus. Der Entscheidung voraus ging eine emotionale Diskussion. Neun Räte einschließlich Bürgermeister Patrick Meyer waren für die Einführung, sechs dagegen.

 
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Die Gegner von Straßennahmen im Gremium, die vor allem aus den Reihen der Freien Wähler kamen, votierten für neue fortlaufende Hausnummern. Dafür waren Gerhard Hagen, Peter Meyer, Florian Wiedemann (alle FWG), Alexander Seidel und Gerhard Meyer (CSU/OL) sowie Hans Schamel (Bürgerforum). Bekanntlich sorgt das Thema Straßennamen seit März für viel Wirbel in Muthmannsreuth. Hauptargument von Bürgermeister Patrick Meyer bei der März-Sitzung war die Verbesserung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung. Rettungsfahrzeuge haben es schwer, dort Hilfe zu leisten. Die Suche nach dem betreffenden Haus im Ernstfall könne zu erheblicher Zeitverzögerung führen, da die Hausnummern im 75 Einwohner zählenden Dorf verstreut auf die 27 Häuser seien.

Bei einer Infoveranstaltung im April mit den Bürgern votierte eine große Mehrheit dafür, lediglich neue fortlaufende Hausnummern einzuführen. Vor allem der Identitätsverlust beim Wegfall der alten Hausnummern wurde ins Feld geführt. In der Diskussion nannte Ewald Krauß (FWG) eine Neuordnung von Hausnummern kontraproduktiv. Laut Peter Meyer sei es nicht empfehlenswert, bei nur drei Ortsstraßen Namen einzuführen. Fortlaufende Hausnummern seien sinnvoller. Hilfreich für den Rettungsdienst wären nach Florian Wiedemann höher und deutlich angebrachte Hausnummern.

Kritisch sieht Herbert Berneth (SPD) fortlaufende Nummern. Effektiver seien Straßennamen. „Ich habe als Muthmannsreuther verbal viel abbekommen“, sagte Dritter Bürgermeister Helmut Distler. Straßennamen hätten bei der postalischen Umstellung keine großen Nachteile. „Da haben in der emotionalen Auseinandersetzung in jüngster Zeit viele falsche Informationen die Runde gemacht.“ Er persönlich sei als „Verräter“ bezeichnet worden. „Für mich ist entscheidend“, so Klaus Zielonka (SPD), „dass Straßennamen eine wichtige Hilfestellung für Rettungsdienste bedeuten. Alles andere ist hintenan zu stellen. Wenn Muthmannsreuther ihr eigenes Dorf kennen, nützt dies den Notdiensten nichts“, so Zielonka. „Wenn wir schon Änderung vornehmen, dann sollten es Straßennamen sein. Alles andere ist Quatsch“. sagte Zweiter Bürgermeister Herbert Röder (CSU/OL).

Dem widersprach Florian Wiedemann, der als Bürger von Muthmannsreuth auf viele Gespräche verwies. Der Großteil möchte keine Straßennamen. Er finde es schade, dass über die Köpfe der Bürger hinweg entschieden werden solle. „Wir leben in einer Demokratie“, sagte der Bürgermeister, „und da entscheiden die gewählten Volksvertreter. Wir wären schlechte Demokraten, wenn wir nicht selber entscheiden könnten“. Deutlich wurde auch laut Patrick Meyer und Helmut Distler, dass auch auf Hinterkleebach das Thema „Straßennamen“ zukommen werde.

Über die genaue Bezeichnung von Straßennamen wird der Gemeinderat, so der Bürgermeister, in einer der nächsten Sitzungen beraten. Dabei sollen historische oder auch moderne Namen ins Spiel kommen.

Hummeltal/Muthmannsreuth