Geknicktes Gerüst: Unfall wird untersucht

Von

Drei Menschen wurden bei einem Unfall auf der Baustelle des neuen Parkhauses am Klinikum Kulmbach am Montagabend verletzt, zwei von ihnen schwer. Die beiden müssen noch weiterhin im Klinikum behandelt werden, während ihr leichter verletzte Kollege inzwischen wieder entlassen werden konnte. Derzeit laufen die Untersuchungen, wie es zu dem schlimmen Unfall kommen konnte.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Der Betriebsunfall ereignete sich gegen 17.45 Uhr. Den genauen Unfallhergang wird nun ein Sachverständiger untersuchen. Aufgrund der Schilderung von Zeugen spricht einiges dafür, dass es wohl beim Einsetzen von großen Schalteilen zu einem Fehler gekommen sein muss. Die umstürzenden Schalteile, schildern Zeugen, hätten dann das Gerüst mit sich gerissen, auf dem zwei der Arbeiter gestanden hatten. Die beiden Männer stürzten mitsamt den Gerüstteilen vier Meter in die Tiefe.

Gerade sollte die Auffahrt errichtet werden

Die Bauarbeiter waren gerade dabei, die kreisförmige Spindelauffahrt für die neue Parkgarage zu errichten. Der Ring für die unterste Etage ist bereits gegossen. Als die Schalteile für die nächste Etage montiert werden sollten, geschah das Unglück.

Die beiden 56 und 57 Jahre alten Bauarbeiter wurden mit dem Gerüst rund vier Meter in die Tiefe gerissen. Ein unterhalb des Gerüstes stehender 23-jähriger Bauarbeiter wurde durch Trümmer getroffen, dabei aber glücklicherweise nur leicht verletzt. Alle Drei wurden am Montagabend direkt in das Klinikum gegenüber gebracht. Der 23-Järige konnte nach ambulanter Behandlung schnell wieder entlassen werden. Seine beiden Kollegen müssen noch stationär im Klinikum bleiben. Nach Angaben der Polizei sind sie schwer, aber nicht lebensbedrohlich verletzt.

Baustelle wieder freigegeben

Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Bayreuth wurden ein Sachverständiger sowie Mitarbeiter der Berufsgenossenschaft aus Coburg hinzugezogen. Zur Ausleuchtung der Baustelle für die Beweissicherung wurde das THW hinzugezogen, die Baustelle so lange gesppert. Sie konnte aber bereits am selben Abend gegen 22.30 Uhr wieder freigegeben werden, nachdem die Untersuchungen abgeschlossen wurden. Bereits direkt danach wurden die Bauarbeiten fortgesetzt. Dabei wurden auch die am Unfallabend nur notdürftig abgestützten Schalteile ordnungsgemäß gesichert.

Klinikum-Geschäftsführerin: "Es hätte schlimmer kommen können"

Klinikum-Geschäftsführerin Brigitte Angermann hat die Nachricht von dem Unglück auf der Baustelle des Klinikums mit Erschrecken zur Kenntnis genommen. Dennoch ist sie erleichtert, dass keiner der drei Arbeiter lebensbedrohlich verletzt worden ist. „Im Nachhinein gesehen ist dieser Unfall noch glimpflich abgegangen“, sagt Brigitte Angermann. Sie weiß: „Es hätte viel schlimmer kommen können, wenn es die Schalungsteile mitgerissen hätte. Glücklicherweise sind sie hängengeblieben.“

Wie es  zu dem Unfall kommen konnte, müssen nun die Sachverständigen ermitteln. Das Gerüst, mit dem die Arbeiter abgestürzt sind, war nach Angaben von Brigitte Angermann korrekt aufgebaut und auch abgenommen worden. Das Klinikum beschäftigt zur Sicherung seiner Baustellen eigens einen Gesundheits- und Sicherheitskoordinator. Er war am Unfalltag auf der Baustelle und hatte diese erst gut eine Stunde vor dem Unglück verlassen.

Autor

Bilder