Gardetänze, Sprüche und Pointen

Von Rainer Unger
Im 66. Jahr ihres Bestehens wird die Faschingsgesellschaft Stadtsteinach ihrem guten Ruf erneut gerecht. Das zeigte der Galaabend am Samstag. In den Orient entführte das Männerballett unter dem Titel „Simsalabim.“ Foto: Rainer Unger Foto: red

Mit einer grandiosen Prunksitzung hat die Faschingsgesellschaft Stadtsteinach im Jahr ihres 66-jährigen Bestehens am Samstagabend in der Steinachtalhalle ihren Ruf als oberfränkische Faschingshochburg zementiert.

 
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In einem facettenreichen, fast fünfstündigen Programm boten die Aktiven eine bunte Mischung aus farbenfrohen und dynamischen Garde- und Schautänzen, temperamentvollen Auftritten des Tanzmariechens, amüsanten Büttenreden sowie unterhaltsamen Gesangs- und Musikdarbietungen. Mit Martin Rassau und Bernhard Ottinger von der Comödie Fürth sowie von Alexander Göttlicher sorgten zudem drei Stargäste für Stimmung im Saal.

Martin Rassau und Bernhard Ottinger eröffneten auch den Abend und glänzten dabei mit ihrem lokalen Wissen. So warfen sie die Frage auf, ob der „Wurstbüchsenkönig von Stanich“, Hansi Hümmer, bei der Gründung vor 66 Jahren auch schon dabei war. Landrat Klaus Peter Söllner bekam ebenso sein Fett ab wie der Frankenwaldort selbst, in dem es ja nicht mal einen „Starbucks“ gibt. „Habt ihr überhaupt was?“ fragte Rassau. Und natürlich machten beide ihre Witze, weil die anlässlich der Ortsumgehung von Untersteinach geplanten Brücken bei einer späteren Elektrifizierung der Bahn zu niedrig sind.

Der Einzug der Aktiven

Sitzungspräsident Marcel Ott, der durch den Abend führte, kündigte als Nächstes den Einzug der Aktiven an. Das Jugendprinzenpaar Marie I. (Marie Clostermann) und Benjamin II. (Benjamin Spindler), das Prinzenpaar Verena I. (Verena Ramming) und Heiko II. (Heiko Weinmann) und Präsident Andy Sesselmann hießen die Besucher willkommen.

Mit ihrer ersten von mehreren energiegeladenen Gesangseinlagen heizte danach die Hugo-Crew, bestehend aus Roland Bayer, Horst Kampe, Marcel Ott und Hansi Hümmer, kräftig ein. Mit dem Gardetanz der Midi-Garde war wieder etwas für die Optik geboten.

Als Stammtischbruder stellte Thomas Ramming in seiner Büttenrede klar, dass bei den Treffen nicht nur getrunken wird, sondern dass da die Probleme der Welt ausdiskutiert werden. Da könne man beispielsweise wetten, was eher eintrifft: Die Eröffnung des Berliner Flughafens oder dass sich Holland für eine Fußball-Weltmeisterschaft qualifiziert. Rasant und schwungvoll ging es beim Auftritt des Tanzpaars Hannah Hendel und Anton Gomer, die seit sechs Jahren gemeinsam auf der Bühne stehen, unter dem Motto „Tanz als gäb’s kein morgen mehr!“ zu. Nicht weniger beschwingt war der Garde-Tanz der Micki-Garde.

Schautanz des Weiberballetts

Einen Höhepunkt bildete der Schautanz des Weiberballetts, der sich dem Geburtstag angemessen mit der „Route 66“ beschäftigte. Mit einer Witzparade ohne Gnade attackierte Hansi Hümmer die Lachmuskeln der Besucher.

„Opfer“ seiner zynischen Gags wurde fast jeder, der in Stadtsteinach im öffentlichen Leben steht. Mit einer facettenreichen und farbenfrohen Darbietung entführte das Männerballett unter dem Titel „Simsalabim“ in den Orient.

Alexander Göttlicher erntete bei seinem Auftritt die größten Lacher damit, dass er Bürgermeister Roland Wolfrum auf die Bühne holte, um ihn einer „Operation“ zu unterziehen. Auf dem Rücken liegend bekam er das Gesicht abgedeckt, wobei Mund und Nase frei blieben und auf eine Leinwand übertragen wurden. Was sich da abspielte, nachdem das Kinn zwei Augen aufgeklebt bekommen hatte und somit ein neues, seitenverkehrtes Gesicht entstanden war, trieb den Zuschauern die Lachtränen in die Augen.

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